Montag, 16. Dezember 2013

Resignation?!

[Resignation, die]: das Resignieren; das Sichfügen in das unabänderlich Scheinende
Quelle: Duden.de

Seit Tagen ist da so ein Gefühl in mir...nun kann ich es endlich betiteln. Resignation.

Ich beschreibe mal kurz, wie es mir geht und dann begebe ich mich auf die Suche nach einem Grund.
Ein Kind zeugen, sich als Paar bewusst dafür zu entscheiden, ein Kind bekommen zu wollen, das sollte etwas schönes sein. Etwas was mit Glück, Freude und froher Erwartung zu tun hat. Zumindest entspricht das meiner romantischen Vorstellung vom "Eltern werden".
Bei uns hat der Kinderwunsch zu 90% mit Ängsten, Ärzten und Enttäuschungen zu tun. Im Moment bin ich an einem Punkt, wo ich denke, ich kann das nicht noch mal durchstehen! Durch die Pause habe ich wohl gemerkt, wie anstrengend und belastend die letzten Monate mit den Versuchen schwanger zu werden, wirklich waren. Das Auf und Ab der Emotionen, die Hoffnung und die erneute Enttäuschung, das kostet scheinbar doch enorme Kraft. Mehr, als einem in dem Moment bewusst wird.
Heute streubt sich alles in mir, das nochmal durchmachen zu müssen. Die Gedanken an die erneute Behandlung im Januar, die vielen Arzttermine, das Leben danach auszurichten, dass bangen, das hoffen, das warten, die Tränen...all das jagt mir jetzt schon einen Schauer über den Rücken.
Schaff ich das alles nochmal? Und wenn ja...wird es sich dann lohnen oder wird am Ende wieder nur Enttäuschung sein?


Und nun zur Ursachenforschung:
Weihnachtszeit? Gefühle werden mindestens 3fach so stark wahrgenommen wie zu "normalen" Zeiten? Alles und jeder ist hypersensibilisiert...es knirscht und kracht an allen Ecken und Enden. "Jahresendkoller" hat eine Freundin es gestern genannt. Kann es einfach "nur" das sein und ab Januar ist alles wieder gut? Kann ich dann wieder Hoffnung haben? Bin ich dann wieder stark genug für den weiteren Weg?



Mittwoch, 11. Dezember 2013

*Meld*

Ich dachte, ich melde mich noch mal. Meine letzter Eintrag ist ja schon ein Weile her und ihr fragt euch sicherlich warum ich euch so schändlich vernachlässige.
Das ist ganz einfach...es gibt nichts zum Thema Kinderwunsch zu schreiben, zumindest nichts Neues. Wir machen ja immer noch Pause....
Wie es mir damit im Moment geht? ...mal so mal so.
Die Vorweihnachtszeit zerrt gnadenlos an meinen Nerven und stellt meine Kräfte doch hin und wieder auf eine harte Probe. Ich schlender über den Weihnachtsmarkt und sehe leuchtende Kinderaugen, Mütter die kleine Heimlichkeiten für den Nachwuchs versorgen, Papas mit dick eingepackten Zwergen an der Hand....da wird mir schon mein kleines Kinderwunsch-kränkelndes Herzchen schwer. Um nur mal eine der 1000 Situationen zu beschreiben...
Es wird das Dritte Weihnachten sein, an dem ich mir nichts anderes als ein eigenes kleines Zwerglein wünsche. Wenn mir das in den letzten Tagen vermehrt ins Bewusstsein rückt, macht mir das Angst. Wohin rennt die Zeit? Was haben wir geschafft im letzten Jahr? Wir haben einiges geschafft....klar auf jeden Fall. Aber auf unseren Kinderwunsch bezogen? Nicht sehr viel, würde ich mal sagen:
Januar: Zwangspause wegen Winterurlaub
Februar: 3. IUI
März: 4. IUI
April: 5. IUI
Mai: 6. IUI
Juni: Donwregulierung für die ICSI
Juli: 1. ICSI
August: Zwangspause nach ICSI
September: 1. Kryo
Oktober: 2. Kryo

...weg ist es, das Jahr 2013. Ein in "Versuchen" gezähltes Jahr. Mehr ging nicht...für meinen Geschmack. Die Zeiten ausgenutzt, die Nerven strapaziert, auf vieles verzichtet...für nichts. Na ja, nicht ganz. Wir sind um einiges reicher...reicher an Erfahrungen. Wir sind gewachsen am Erlebten, sind stärker geworden, haben wieder etwas mehr gelernt damit umzugehen....bla bla bla!

Der Winter Anfang 2013 war lang, immer wieder schneite es und es war kalt. Ein schöner langer Winter, genau nach meinem Geschmack. Ich weiß noch, wie ich im Winter immer gesagt habe "von mir aus kann der Winter noch lange bleiben". Warum ich das gesagt habe? Nicht weil ich so ein riesiger Winterfan bin, sondern weil es mir das Gefühl gab, noch lange Zeit zu haben. So lange Winter war, war es noch früh im Jahr.
Doch der Frühling kam, und auch der Sommer und der Herbst.

Eigentlich wollte ich irgendwie noch mehr schreiben, aber ich finde grad nicht so die richtigen Worte.
Ich kann die Ängste und Gedanken, die im Zusammenhang mit der verrinnenden Zeit, was mir gerade zur Vorweihnachtszeit sehr bewusst wird, schwer beschreiben. Alles was ich sagen kann, dass ich das Gefühl habe, mir rinnt die Zeit durch die Finger und ich sehe irgendwie keine Chance etwas dagegen zu tun. Vielleicht habe ich auch Angst davor, weil ich nicht weiß, was wir noch machen können?! Was haben wir denn noch für Möglichkeiten? Wie kann es für uns weiter gehen?
Im Januar haben wir ein Gesprächstermin mit unserer Ärztin...wir werden sehen.

Desweiteren schluck ich jetzt den dicken Kloß in meinem Hals wieder runter und lege den Schalter "Verdrängung" wieder auf "An".

Meine lieben Leser/-innen,
ich wünsche euch ein ganz wundervolles Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten! Genießt die Zeit der Ruhe und Besinnung, rückt nah zusammen und besinnt euch der vielen kleinen glücklichen Momente, die uns unser Leben jeden Tag schenkt, während wir auf das große Glück warten.





Liebe Grüße!!!

Donnerstag, 14. November 2013

Es geht mir gut....es geht mir gut!

Bei diesem Post-Titel habe ich den Song von Marius Müller Westernhagen "Es geht mir gut" im Kopf.
Soll ich den mal hier verlinken...? Ich probier es mal.


Hui, das war total easy. Ok, der Text passt jetzt nicht ganz so...aber der Refrain ist super! Das könnt ihr jetzt schön beim lesen des Eintrags hören.

Neulich im Fitness-Studio treffe ich einen Freund. Er fragt mich direkt nach der Begrüßung, wie es mir geht. Im gleichen Satz sagt er: "bestimmt beschissen, oder?"
Ich frage ihn warum es mir beschissen gehen soll. Er meint, sie (er und seine Freundin) hätten neulich im Blog gelesen....

Dieses Gespräch hat mich zu diesem Post veranlasst (fühl dich gegrüßt...'Freund' ;-) ) !
Auf jeden Fall möchte ich euch nur kurz wissen lassen, dass es mir gut geht. Sehr gut sogar. Ich genieße diese Pause ungemein. Ich mache nur Dinge, die mir gut tun und die ich gern mache. Es gibt nichts worüber ich mich ärgern muss, was mich traurig macht. Ich freue mich auf Weihnachten, ich habe so viel vor, so viele Ideen, was ich alles machen möchte, basteln, häkeln, unternehmen....viel zu viel für meinen kurzen Feierabend.
Es geht mir einfach nur gut.
Ich tanze sogar beim Frühstück machen ;-) !

Es grüßt euch, die (im Moment) zufriedene Webril!

Ach ja, da fällt mir noch was ein.
Neulich kam ein kleines Päckchen von Freunden bei uns an. Sie waren im Oktober bei uns zu Besuch und da haben wir das erste Mal mit ihnen über unserer Kinderwunschbehandlung gesprochen.
In diesem kleinen Päckchen war ein Buch, welches den Titel "Verliere nicht den Mut" trägt. In dem Buch standen ein paar persönliche Zeilen, dass wir den Mut und die Hoffnung niemals aufgeben sollen, da es sich auf jeden Fall lohnt.
Es ist ein ganz wunderbares Buch mit vielen tollen Sprüchen zu Mut, Hoffnung und Durchhalten. Vielen lieben Dank, wir haben uns so sehr darüber gefreut.
Es tut gut, zu erfahren, wie andere Menschen mit uns fühlen, sich um uns sorgen und an uns denken!

Donnerstag, 7. November 2013

Wenn du denkst, es geht nichts mehr...

...kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
Dieses Lichtlein leuchtete mir gestern in der Form eines netten Herrn unserer Krankenkasse.

Mein Telefon klingelt, hmmm, fremde Nummer? Wer will mir denn nun schon wieder etwas aufschwatzen? Mit einem skeptischen "Ja???" gehe ich ans Telefon.
"Hallo hier ist Herr Nett von ihrer Krankenkasse, spreche ich mit Frau Webril? Haben Sie einen Moment Zeit für mich?"
Ich, immer noch skeptisch "äh, ja, einen kleinen Moment schon."
Herr Nett: "Sie haben doch gekündigt, wegen der Bezahlung der künstlichen Befruchtung, richtig? Und sie wollten doch zur Kasse XY wechseln, richtig? Und da läuft doch auch ein Widerspruch, weil wir das nicht zu 100% übernehmen, richtig?"
Ich: "ja alles richtig"
Herr Nett: "Nun, ich habe gute Neuigkeiten für Sie! Ab nächstem Jahr werden wir die Kosten ebenfalls zu 100% übernehmen! Dann müssen Sie nicht mehr kündigen und der Widerspruch hat sich somit auch erledigt!"
Ich, mit einem noch etwas skeptischen wo-ist-der-Haken-Lächeln auf dem Gesicht: "Ach was, na das sind ja mal wirklich gute Neuigkeiten!"

Somit zahlen wir für die ICSI ab nächstes Jahr nichts, niente, nano, nothing....juchhu. Klar, die Kryo-Versuche müssen wir nach wie vor komplett zahlen, aber die kostenintensiveren ICSI bekommen wir bezahlt.
Und noch besser: er denkt sogar, dass die Anzahl der Versuche unbeschränkt ist. Allerdings wusste er das nicht ganz sicher. Aber wir bekommen dazu noch eine schriftliche Information.

Herr Nett dann noch so: "Also wenn es geht, dann warten Sie doch noch bis nächstes Jahr. Und dann wünsche ich Ihnen ganz viel Glück, dass es bald klappt."

Danke für das Lichtlein, Herr Nett!


Dienstag, 5. November 2013

Und nun?

Ich weiß gar nicht richtig, ob und wie und was ich überhaupt schreiben soll.
Auf jeden Fall weiche ich heute wohl mal von meinem üblichen "Erzähl-Schreibstil" ab. Ich sag es einfach gerade heraus und kurz und knapp: auch die 2. Kryo ist ohne Schwangerschaft ausgegangen.
Und damit ist es erstmal vorbei. Die erste ICSI und alle daraus entstandenen Eizellen und Embryonen sind aufgebraucht. Und ich bin es auch...meine Nerven sind durch. Ich habe gestern vor dem Termin nur auf dem Klo gehockt, mit Magenkrämpfen und Durchfall. Die Ärztin meinte nur "ich seh elend aus" und hat mich krank geschrieben, zum Glück. So konnte ich nach dem Anruf und der Mitteilung, dass es ein (Zitat) "nicht so gutes Ergebnis" sei, einfach auf dem Sofa liegen bleiben, musste kein gezwungenes Lächeln aufsetzen oder auch noch Konversation betreiben, nach der mir nicht war.
Ich lag einfach da und habe mich vom TV berieseln lassen. Da waren keine Tränen, es kamen einfach keine. Nur tiefe Enttäuschung und Traurigkeit und Ratlosigkeit.

Und nun? Tja, was machen wir jetzt? Wie gehts weiter?
Erstmal gar nicht...ich / wir brauchen eine Pause. Mein Körper braucht eine Pause von all dem Zeugs, von den Behandlungen und meine Psyche braucht definitiv auch eine Pause. Wir möchten eine ruhige Vor- und Weihnachtszeit, ohne hibbeln, bangen, hoffen, zittern.
Bis dahin werden wir noch mal einen Gesprächstermin mit unserer Frau Ärztin machen, damit sie uns auch ihre Meinung kund tun kann. Vielleicht hat sie ja noch ein Ideen-Ass im Ärmel. Aber eigentlich gibt es keine andere Möglichkeit, wir sind auf Level 3 von 3 möglichen angekommen. Da ist nichts mehr, entweder es klappt damit oder nicht.

Aufgeben? Aufgeben ist keine Option. So lange noch einen Funken Hoffnung auf ein eigenes Kind besteht, kommt aufgeben nicht in Frage. Ich ertrage all die negativen Tests, so lange da ein bisschen Hoffnung auf einen Positiven ist.

Wir machen jetzt Pause...Pause vom Kinderwunsch, falls das überhaupt geht.

Dienstag, 22. Oktober 2013

vom Folli-TV bis zum Transfer

Donnerstag:
Ahhh, sehr gut, ich kann heute etwas länger schlafen, denn ich habe meinen Termin zum Ultraschall erst 9:45 Uhr. Und was mache ich mit dem angebrochenen Morgen nach dem ich meinen Mann zur Arbeit geschickt habe? Ich setze erstmal Quittengelee an. Alle Quitten zerteilen und gut einkochen, das kann dann schön ziehen bis heut Abend.
Nun aber los zum Ultraschall.
Das Wartezimmer ist schön leer und ich komme schnell dran. Links habe ich einen Leitfollikel von knapp 18mm Größe. Mein innerer Zähler läuft sofort an und rechnet mit Transfer in der kommenden Woche so ca. am Mittwoch. Doch die Ärztin hat andere Vorstellungen: "wir lösen heut Abend gleich aus, dann können wir Montag den Transfer machen." Ui, so schnell schon. Na gut, von mir aus.
Die Schwester an der Rezeption gibt mir alles nötige mit, Spritze und die Anweisungen für Montag. In dem Moment als sie mir den Zettel geben will, wo drauf steht, was ich am Montag alles mitbringen muss (Nachthemd, Hausschuhe...) sagt sie zu mir "eine medizinische Studie hat ergeben, dass das hinlegen nach dem Transfer keinerlei Einfluss auf die Schwangerschaft hat. Also müssen sie das nicht machen, außer sie wollen es."
Ich bin etwas verunsichert. Sonst immer ein HickHack mit direkt danach auf den Bauch legen und 20 Minuten so liegen bleiben, und nun plötzlich gar nichts mehr?? Wo ist der Haken? Müssen Ressourcen eingespart werden, sind keine Betten mehr frei? Ihre Antwort auf meine Zweifel: "medizinische Tests haben das ergeben." Aha....na dann eben nicht mehr hinlegen danach.

Freitag:
Zwischen 13 und 14 Uhr darf ich anrufen und fragen, wann ich am Montag zum Transfer kommen soll. Früher steht der OP-Plan noch nicht endgültig. 10 Minuten nach 14 Uhr fängt mein Herz anzurasen...ich habe vergessen anzurufen!! Oh je, was nun? Werden meine Eisbärchen gar nicht erst aufgetaut? Müssten die mich dann nicht anrufen, wenn ich nicht anrufe? Ich rufe mit zitternden Händen an....Anrufbeantworter. Klar, Freitag ist 14 Uhr Schluss mit Kinderwunsch. Vielleicht ist das Büro ja noch besetzt, ich schreibe eine Email. Keine Antwort. Also los, rein in ein langes Wochenende voller Ungewissheit, wann und ob ich überhaupt am Montag zum Transfer kommen kann.

Montag:
7:55 Uhr rufe ich in der Klinik an, Anrufbeantworter. 7:57 Uhr rufe ich nochmal in der Klinik an. Ich bin völlig überrascht, als es klingelt und nach kurzer Zeit tatsächlich jemand den Hörer abnimmt. Aha, ja ok, da komm ich dann 9:45 Uhr in die Klinik, vielen Dank, Tschüß.
Noch allerhand Zeit, schön. Ich fange an das Bad zu putzen, ich muss spontan erhaltene freie Zeit immer effektiv nutzen.
9:30 Uhr, ich mache mich auf den Weg. Ich radel gemütlich zur Klinik und bin frohen Mutes. Gleich bekomm ich meine Babys wieder. Direkt nach der Anmeldung darf ich zur Kasse gehen und die Rechnung bezahlen. Ja, da sind sie immer schnell.
Dann darf ich nochmal im Wartezimmer Platz nehmen, wie freundlich. Dort sitze ich dann für die nächsten 2 (!!) Stunden. Inzwischen war ich 3 mal auf der Toilette und bekomm langsam echt Hunger. Auf so eine lange Wartezeit war ich wirklich nicht eingestellt. Meine Laune sinkt mit jeder Minute weiter in den Keller.
Dann werden wir 3 Kryo-Frauen (eine davon erkenne ich vom letzten Versuch wieder) in den Flur vor den OP gerufen, um dort noch ein wenig weiter zu warten. Klar machen wir ja gern...wir haben ja eh nichts anderes vor (grrrr).
Endlich werde ich aufgerufen. Ich mach mich untenrum frei und schon sitze ich auf dem Stuhl. Der Biologe steht schon bereit um mir Auskunft zu geben.
Wir haben nur noch 2 Eisbärchen im Gefrierfach gehabt...beide haben das auftauen überlebt, einer hat sich dann aber nicht weiter entwickelt. Mir friert mein Gesicht ein. Ich bin zutiefst enttäuscht. Klar damit muss man immer rechnen, doch wenn es dann wirklich so ist, trifft es einen hart. Den anderen schau ich mir gleich noch mal an, meint der Biologe.
Die Ärztin schiebt den Katheder durch meinen Muttermund in meine Gebärmutter. Dann kommt der Biologe mit dem kleinen Kämpfer in einer Kanüle. Es ist ein schöner 6 Zeller. Na immerhin was. Der Kämpfer wird in meine Gebärmutter entlassen und dann heißt es "Viel Glück" und bis in 2 Wochen.
Ich ziehe mich wieder an und gehe draußen an den wartenden Frauen mit den Worten "Ich sage nicht auf Wiedersehen sondern nur Tschüß und viel Glück" vorbei.

Kaum bin ich draußen, kullern schon die Tränen. Ein kleiner Eisbär hat es nicht geschafft. Auch das gibt es also. Stimmt, das hatten wir ja noch nicht und wir nehmen schließlich alles mit...warum auch nicht, wenn schon denn schon.
Ich bin traurig für unser verlorenes Eisbärchen, was gar nicht erst die Chance bekommen hat, bei mir einzuziehen.
Aber: ich setze alles auf unseren kleinen Kämpfer. Es ist wie es ist und wir können es nicht ändern.
Hallo Warteschleife....

Dienstag, 15. Oktober 2013

Und sonst so?

Manchmal weiß man nicht, ob der Gegenüber wirklich wissen will, wie es einem geht, wenn er einem die Frage nach dem Befinden stellt. Handelt es sich um eine Floskel oder will derjenige jetzt wirklich wissen, wie es mir geht?
Und wenn er wirklich wissen wie es mir geht, antworte ich dann ehrlich? Sag ich ihm wirklich, naja, es geht so, wenn es nur so geht? Gesundheitlich gehts mir gut, aber in mir ist alles schwarz und grau und ähnelt eher einer alten verlassenen Burg, um die im Dämmerlicht Vögel kreisen und ein Käuzchen schreit? Oder ist das dann schon wieder zu viel des Internen?
Oder lächel ich gequält und antworte mit einem "alles gut"?

Prinzipiell freue ich mich immer, wenn jemand fragt, wie es mir geht. Denn in erster Linie gibt es mir das Gefühl, mein Gegenüber interessiert sich für mein Befinden. Erst in zweiter Instanz kommt die Frage auf, ob wirkliches Interesse hinter dieser Frage steht.
Ich habe irgendwann mal beschlossen, diese Frage nicht als Floskel zu betrachten und immer ehrlich zu antworten. Egal, was der Gegenüber dann mit meiner Antwort anfängt.

Also...wie geht es dir?
Mir gehts gut (ehrliche Antwort ;-) )!
Im Moment ist wirklich alles im Gleichgewicht. Ich fühle mich ausgeglichen und ja, man könnte sogar sagen, ich bin fröhlich und positiv und irgendwie leicht (Achtung, jetzt hebt sie gleich ab).

Ich wollte euch nur wissen lassen, dass es mir gut geht. Alles im Lot. Ich fahre Fahrrad, bei Wind und Wetter, ich häkel wie ein Weltmeister, ich treffe Freundinnen, ich koche Marmelade...und am Donnerstag geh ich zum Folli-TV.

Und wie geht es euch??

Montag, 7. Oktober 2013

"...leider keine guten Nachrichten."

Freitagmorgen 8:10Uhr, ich mache mich auf den Weg in die Klinik. Ich bin nervös, sehr nervös. Bis gestern Abend hatte ich ein so gutes Gefühl, heute morgen ist davon nichts mehr übrig geblieben. Mein Gefühl ist wirklich kein Gutes und ich habe einfach nur ANGST.
Als erstes gehts zum Kontroll-Ultraschall. Die GMSH sieht gut aus, 16mm. Sonst keinerlei Auffälligkeiten. Ich kann es nicht lassen, die Ärztin zu fragen, ob man schon was sehen könnte / kann.
Sie meint, der Befund (die Dicke der GMSH) lässt alles offen, damit kann man schwanger sein, muss man aber nicht. "Wenn ich etwas sehen würde, würde ich es ihnen sagen". Hmm...ok, also weiter zittern.
Mit meinem Zettel mit Infos für die Schwester steh ich wieder an der Anmeldung. Hinter mir geht die Tür auf, ein Paar kommt rein...wir kennen uns. Eine kurze Schrecksekunde zieht meinen Bauch zusammen. Wie komisch es sich anfühlt, hier jemanden Bekanntes zu treffen, obwohl ich eigentlich schon die ganze Zeit damit gerechnet habe.
Im Wartezimmer setzen wir uns zusammen und reden etwas über belanglose Dinge. Dieses Thema bedarf an diesem Ort keiner Worte....jeder weiß warum man hier ist. Es rührt mich ziemlich, als er sich zu mir rüber beugt und flüstert "wir sind nicht allein"...es tröstet mich irgendwie in meiner momentan doch sehr angespannten Situation und meine Nerven beruhigen sich etwas.
Dann werde ich zum Blut abnehmen gerufen. Die Schwester versucht krampfhaft ein Röhrchen Blut aus meinem Arm zu bekommen. Ich bin scheinbar leer. Sie zieht und piekst und stochert. Immerhin das halbe Röhrchen können wir mit Ach und Krach füllen. Es reicht, sie muss mich nicht weiter quälen.
In 2 Stunden kann ich wegen dem Ergebnis anrufen.

Sehr exakt diese 2 Stunden später rufe ich in der Klinik an.
"Ich habe leider keinen guten Nachrichten. Der Test war negativ. Es tut mir leid."
Ja...uns auch.

Donnerstag, 26. September 2013

Kinderwunsch und Kinesiologie

Ok, das wird jetzt ein wenig esoterisch und spirituell, nur schon mal zur Vorabinfo.

Ich habe eine Freundin. Diese Freundin meint es wohl ganz gut mit mir...auf jeden Fall liegen ihr meine Sorgen, Wünsche und Ängste scheinbar sehr am Herzen. Woher ich das weiß? Nun ja, es ist ihr sehr wichtig mir oder besser gesagt uns, zu helfen. Sie sucht immer wieder nach  Wegen und Möglichkeiten uns auf unserem Weg zu unterstützen.
Das war noch nicht das esoterische ;-) !
Auf jeden Fall hat sie schon vor einer ganzen Weile einen Termin für uns gemacht. Einen Termin bei einer Physiotherapeutin, die auch Kinesiologie zu ihren Fachgebieten zählt.
Wir gehen absolut unvorbereitet in diesen Termin. Ich denke bis zu den ersten Sätzen, wir versuchen osteopathisch Verspannungen zu lösen. Nun gut, damit liege ich wohl falsch.

Vielleicht eine kurze Erklärung mit meinen eigenen Worten, was Kinesiologie ist oder macht.
Kinesiologie hat etwas mit Energie zu tun (wie der Name schon erahnen lässt). Es hat etwas mit den Energieströmen im Körper zu tun, deren störungsfreiem Fließen und dem Auffinden von Blockaden, die das störungsfreie Fließen der Energien behindern.
Diese Blockaden können durch bestimmte Techniken gefunden und harmonisiert werden, was das Fließen der Energieströme wieder ermöglicht.

Ich will gar nicht allzu sehr ins Detail gehen und nein, ich möchte hier auch nicht erläutern, was ich da genau erlebt habe, denn das ist mir, ehrlich gesagt, dann doch etwas zu privat.
Auf jeden Fall hat die Therapeutin Blockaden in meinem Inneren gefunden, die durchaus dafür verantwortlich sein können, dass ich bisher nicht schwanger werden konnte, ganz unabhängig von der schul-medizinischen Diagnose. Wir haben zusammen die Blockaden gelöst.
Hinterher fragt sie mich, wie ich mich fühle. Ich fühle mich unheimlich ruhig, das ist das erste Wort was mir zu meinem Empfinden einfällt.

Was da passiert ist, kann ich mit den Worten seltsam, ein wenig unheimlich, aber absolut beeindruckend beschreiben.
Es hat in mir ein unheimlich positives Gefühl und eine innere Ruhe hinterlassen. Ja, ich möchte sogar behaupten, es hat mir Kraft gegeben. Und das ist doch eigentlich alles was zählt. Esoterik und Spirit hin wie her, für mich zählt, wie ich mich fühle.

Ich kann es nur jedem empfehlen, der auf seinem Lebensweg, egal ob unerfüllter Kinderwunsch oder irgendwas anderes, vielleicht an einem Punkt steht, wo es nicht wirklich weiter geht, probiert Kinesiologie.
Auch ist dafür kein extremer Glauben an Heilpraktiker, Homöopathie oder ähnliches notwendig. Einfach ein bisschen Vertrauen, sonst nichts.

Wer mehr darüber erfahren möchte, kann mich gern anschreiben.
Liebe Grüße

Montag, 23. September 2013

Kryo-Transfer

Ich hab sie bei mir!! Ich hab am Freitag zwei schöne 4-Zeller zurück bekommen. Doch der Reihe nach...

Donnerstagabend:
Es geht mir gut, ich hatte die letzten Tage ein schönes Eisprungziehen auf der rechten Seite. Mein Eichen ist also brav gehüpft.
Ich freue mich auf den morgigen Tag, denn ich kann länger schlafen, denn ich verbringe der Tag mit einer lieben Freundin...und....irgendwas war doch noch?? Ach ja, ich bekomme Embryonen eingesetzt ;-) !

Freitag:
Trotz Vollmond und dem bevorstehenden Ereignis habe ich super geschlafen. Wie ein Stein. Ich fühle mich fit und ausgeruht. Ich verabschiede meinen Mann zur Arbeit und mache mich dann fertig für den Transfer. Sehr rechtzeitig kommt meine Freundin. Sie wird mich heut begleiten, zum Mut machen, optimistisch sein und Händchen halten.
Wir spazieren gemeinsam zur Klinik und so langsam bin ich nun doch aufgeregt. Ich habe eiskalte Hände, fühle mich durcheinander und unaufmerksam.
Nach einer kurzen Wartezeit dürfen wir das Zimmer beziehen. Ich zieh mich untenrum aus und mach es mir im Bett gemütlich. Wir spekulieren, wie viele ich eingesetzt bekomme. Denn eine Info vorher bekommt man nicht. Man erfährt alles erst zum Transfer. Folter könnte man das auch nennen.
So langsam füllt sich das Zimmer. Endlich werde ich geholt. Halbnackt hüpf ich über den Gang in den OP.
Die Biologin begrüßt mich und ich muss meinen Namen und mein Geburtstag sagen. Es scheint alles richtig zu sein, denn sie informiert mich, dass die 2 aufgetauten Eizellen alles gut überstanden haben. Ich bekomme also 2 Embryonen und dann haben wir immer noch 2 eingefroren, für das 2. Kind ;-) !
Alles weitere erfahre ich später. Ok...
Dann kommt die liebe Frau Doktor und macht nochmal einen Ultraschall, beide Eierstöcke unauffällig und die GMSH bei 11 mm. Schön, dann kanns ja los gehen.
Sie schiebt die Kanüle durch meinen Muttermund und sagt dann der Biologin bescheid, dass ich bereit bin. Keine 20 Sekunden später bringt diese eine etwas dünnere Kanüle, wo die 2 Embryonen drin sein sollen...drin sind. Es sind zwei schöne 4 Zeller, sagt sie.
4 Zeller, das heißt sie haben sich bisher 2x geteilt. Passt gut für die 2 Tage nach dem Auftauen.
Und dann ziehen sie bei mir ein. Kommt her meine zwei kleinen Eisbärchen, macht es euch gemütlich.
Die Ärztin gibt mir nebenbei allerhand Informationen, wann ich nochmal Predalon nachspritzen soll, wegen Utrogest und Terminen und und und. Ich kann ihr kaum richtig zuhören, ich bitte sie, mir alles aufzuschreiben. Natürlich schreiben die Schwestern mir alles noch genau auf.
Abschließend kontrolliert die Biologin noch die Kanüle, nicht dass sich einer noch in der Kanüle festkrallt. Aber alles gut, zumindest in der Kanüle ist keins mehr drin.
Ich rolle mich seitlich vom Stuhl in das bereitstehende Bett. Ich werde wieder ins Zimmer geschoben, wo schon meine Freundin wartet. Ich bleibe noch eine Weile so liegen und wir schicken gemeinsam ein Stoßgebet gen Himmel.
Ab jetzt können wir noch beten, hoffen und glauben. Denn von nun an haben wir es nicht mehr in der Hand.
In 14 Tagen darf ich zum Bluttest kommen.

Willkommen in der Warteschleife, wiedermal!

Freitag, 13. September 2013

Informatives zum Folli-TV

Eigentlich bin ich gut drauf heut morgen. Schließlich kann ich dank des Arzttermines fast eine ganze Stunde länger schlafen. Die hab ich auch gebaucht nach dem Dirty Dancing-Abend gestern ;-) !

Ich fahr also zur Klinik und kaum betrete ich Diese und stehe in der Schlange zur Anmeldung, da überkommt sie mich...die Welle der Überlaunigkeit und Frustration.
Mit einem mal bin ich sowas von genervt von dieser ganzen Situation, wieder dort zu stehen, Follikel zu messen, hoffen, dass der Zeitpunkt klappt, Tage zählen, Spritzen , Utrogest, Termine...es nervt mich grad sowas von.
Dann verpass ich auch noch knapp meine Bahn, die nächste fällt aus...irgendwann komm ich dann endlich im Büro an, viel zu spät.
Es lebe Freitag der 13.!

Naja, nun zu den "wichtigen" Informationen:
Der Leitfollikel ist 15mm groß. Ich werde am Montag spät abends den Eisprung per Spritze auslösen.
Am Mittwoch werden dann unsere Eisbärchen aufgetaut. Und nächsten Freitag ziehen sie dann bei mir ein.

Ach ja...und dann bin ich heut auch noch zum 4. Mal Tante geworden!

So viel dazu.
Tschüssss

Mittwoch, 11. September 2013

Entscheidungen getroffen...mal so nebenbei?

Ach ja, am Freitag ist ja der erste Termin zum Folli-TV und wir müssen noch den "Kryo-Bogen" ausfüllen und mein Mann ist ab morgen nicht mehr da...fällt mir gestern auf dem Heimweg so ein.
Zwischen Kekse backen, duschen, Küche putzen, Vorstandssitzung (ich bin in einem Verein tätig) vergesse ich noch mindestens 3mal den Kryo-Bogen aus dem Ordner mit der Aufschrift "KiWu" rauszunehmen. Ich möchte alles ausgefüllt am Freitag mitnehmen, nicht dass dann irgendwas nicht gemacht werden kann, weil ein Bogen fehlt und mein Mann nicht da ist.
Also leg ich den Kryo-Bogen und die Einverständniserklärung für das Assisted Hatching auf den Küchentisch, unausgefüllt.
Irgendwann am Abend, zwischen nach hause kommen, den Tag besprechen und zu Bett gehen, fällt mein Blick wieder auf den blauen Kryo-Bogen und die gelbe Einverständniserklärung.
Ich halte meinem Mann die Zettel unter die Nase "hier musst du unterschreiben". Zack, Unterschrift im falschen Kästchen. Hmm, Brille nicht aufgehabt. Egal....
"Und was tragen wir ein?" frag ich meinen Mann. "Na das was wir besprochen haben"...Aha.
Ich trage also die Daten ein, hier eine 2, da eine 1 und dort eine 3, und noch das Kreuzchen bei "ja" machen.
Fertsch. Noch meinen Otto drunter gesetzt. Erledigt.

Schwerwiegende Entscheidungen, die vielleicht (hoffentlich) unser Leben verändern, mal schnell zwischen Tür und Angel getroffen?! Nein natürlich nicht, wir haben schon mehrmals drüber gesprochen, welche Zahlen wir in welche Felder eintragen werden. Aber in diesem Moment ist es trotzdem komisch, so im Nachhinein betrachtet. Werden wir zu abgestumpft, betrachten wir die "Sache" inzwischen zu pragmatisch?
Finden wir ein anderes Wort....wie wäre "routiniert"? Man gewöhnt sich einfach an all die Abläufe, die bunten Zettel, die Unterschriften, die Entscheidungen. Irgendwann wird es eben fast normal, wie Staub saugen, einkaufen, Wäsche waschen, Eizellen-Transfer. Aber deswegen nicht weniger bedeutend für uns.

Wofür haben wir uns entschieden?
Frage: Wie viele Embryonen möchten Sie eingesetzt bekommen?
Antwort: 2

Frage: Sollten Eizellen das auftauen nicht überstehen, ab wie vielen verbleibenden Eizellen wünschen Sie das Auftauen weiterer Eizellen?
Antwort: 1

Frage: Wie viele Embryonen sollen Ihnen dann nach dem eventuellen Auftauen weiterer Eizellen eingesetzt werden?
Antwort: 3

Frage: Wünschen Sie, dass Assisted Hatching an den Eizellen vorgenommen wird?
Antwort: Ja

Ludi incipiant - Die Spiele mögen beginnen!

Dienstag, 3. September 2013

Endlich!

Es geht wieder los...heute ist Zyklustag 1. Früher als erwartet, aber deshalb nicht mit weniger Freude empfangen, habe ich meine Mens bekommen.
Sogleich werde ich von einem euphorischem Hochgefühl erfasst. Solche Gefühle hab ich den letzten 2 Jahren unserer Kinderwunschzeit sehr selten mit der Mens in Verbindung gebracht. Aber man nimmt ja mit, was man bekommt.
Heut geht er nun zu Ende, der Chaoszyklus. Es war wirklich etwas zum abgewöhnen....ich bin sogar manchmal selbst ins zweifeln hinsichtlich meiner Temperaturmessungen und, was viel schwerwiegender ist, meines Körpergefühls gekommen. Doch letztendlich hab ich das Chaos hinter mich gebracht und kann alles wieder auf Anfang setzen. Ich hoffe inständig, der nächste Zyklus wird wieder normal!!

Ich habe direkt in der Klinik angerufen und einen Termin zum Ultraschall gemacht. Am Freitag den 13. gehts wieder mal zum Folli-TV. Hätte mir ja auch was gefehlt, so ohne.

Für diejenigen, die sich nicht mit all dem 'künstliche Befruchtung-Kram' auskennen, mal eine kurze Erläuterung was diesen Zyklus auf uns zu kommt.
Im Prinzip wird es für mich so ablaufen wie die IUIs die wir schon hinter uns gebracht haben. Für meinen Mann wirds ganz entspannt, er muss gar nichts machen, "nur" mich und meine Nervosität, Ängste und Gehibbel ertragen.
Ich gehe also ungefähr in der Mitte des Zyklus zum Ultraschall. Da wird wieder geschaut, wie groß der potentielle Follikel ist, in dem hoffentlich ein hübsches kleines Eichen wächst. Dieses Eichen werden wir aber diesen Zyklus nicht brauchen, wir brauchen nur den dazugehörigen Hormonspiegel.
Wenn der Follikel groß genug ist, wird der Eisprung mit einer Spritze ausgelöst (endlich darf ich mich mal wieder spritzen...da wird man echt zum Junkie).
2 Tage später werden 2 der eingefrorenen und schon befruchteten Eizellen aufgetaut. Und wenn diese das Einfrieren überleben und weiter wachsen, bekomm ich sie nach weiteren 2 Tagen in meine Gebärmutter injiziert. Das entspricht dann ungefähr dem Zeitpunkt, wo auch ein natürlich befruchtetes Ei den langen Weg durch den Eileiter geschafft hätte und in der Gebärmutter angekommen wäre.
Sind die 2 befruchteten Eizellen dann in meiner Gebärmutter, liegt es nicht mehr in unserer Hand...ab da können wir nichts mehr dafür und nichts mehr dagegen machen, nur hoffen und positiv denken.

So ist der Plan, Egon...packen wir es an!

Achja: Warum heißt es "Kryo"?
von griechisch κρύος, krýos = Kälte und lateinisch conservare = erhalten, bewahren

Dienstag, 20. August 2013

Déjà-vu

Das hatten wir doch schon mal...an diesem Punkt war ich schon mal und doch ist es diesmal anders.

Ich habe einen Termin zur Nachuntersuchung. Mit gemischten Gefühlen mache ich mich auf den Weg zur Klinik. Auf der einen Seite freu ich mich, dass es nun wieder weiter geht, ich nicht mehr stumm und still der Dinge harren muss, der Dinge, die kommen wie sie sollen und so arg mein Sein bestimmen.
Auf der anderen Seite kommen all die "Erinnerungen" wieder hoch. Vielleicht klingt das einen Ticken zu theatralisch, aber doch so ist es, irgendwie.
Ich stehe an der Anmeldung und warte. Vor mir gibt eine junge Frau ihren Spritzenplan der Schwester an der Anmeldung. Das hatten wir schon...auch das Ergebnis in Form von Trauer und Enttäuschung hatten wir schon. Vielleicht bleibt es ihr ja erspart.
In den letzten Wochen hatte ich es scheinbar doch geschafft, ein wenig Abstand zu "all dem" zu bekommen. Der Termin heute wirft mich emotional zurück.

Nach nur kurzer Wartezeit ruft mich meine liebe Frau Ärztin rein und schaut nach, ob meine Eierstöcke wieder das tun, was sie sollen und gesund aussehen. Im Großen und Ganzen ist alles wieder gut, nur ein wenig langsam sind sie. Der Eisprung lässt arg auf sich warten. Na super, Zeit ist ja das was wir ohne Ende haben [/Ironie aus].
Dann besprechen wir die weitere Vorgehensweise. Sie meint, wir (ach sie auch?) geben die Hoffnung auf keinen Fall auf. Wir haben ja noch die Eisbärchen (also so hat sie es natürlich nicht gesagt, das ist frei zitiert / interpretiert) und damit noch 2 Versuche. Außerdem käme der Ablauf bei einem Kryo-(=Eis, eingefrorene Eizellen)versuch dem Eintreten einer normalen Schwangerschaft viel näher, da der Körper nicht so arg durch die Stimulation strapaziert ist. Ja ja....red nur weiter...am Ende müssen wir ganz allein alles durchstehen...naja sie meint es ja nur gut.
Sie rät uns zum sogenannten Assisted Hatching.

Zusatzinfo Assisted Hatching (= unterstütztes Schlüpfen):
Damit wird versucht, dem heranwachsenden Embryo das Verlassen der Zona pellucida (seiner Hülle) zu erleichtern. Der Embryo muss diese Hülle verlassen um sich einnisten zu können. Dazu wird die Hülle angeritzt oder ausgedünnt. Diese Methode wird unter anderem bei kryokonservierten Eizellen empfohlen, da die Hülle bei diesen Eizellen härter ist.
Dies kann zum Beispiel mittels eines Lasers (so wird es in unserer Klinik auch gemacht) gemacht werden. Diese Technik ist die sicherste, da der Defekt, der in der Glashaut erzeugt wird, sehr gezielt gesetzt werden kann und auch auch die Größe und Tiefe des Defekts ist exakt einstellbar. Verletzungen des Embryos sind praktisch ausgeschlossen.

Ich, für meine Teil, greife nach jedem Strohhalm und bin für jedes kleines Prozentchen auf der Wahrscheinlichkeitsskala dankbar. Zusätzliche Kosten hin oder her...
Am Ende des Gesprächs bekomme ich noch den sogenannten "Kryobogen". Wir müssen wieder allerhand Entscheidungen treffen.

Wie viele Embryonen möchten Sie eingesetzt bekommen?
Wenn Embryonen das auftauen nicht überleben, ab wie vielen Überlebenden sollen weitere Embryonen aufgetaut werden?
Wie viele sollen ihnen nach dem Auftauen weiterer Embryonen eingesetzt werden?

Warum kann man sowas nicht entscheiden, wenn es soweit ist? Sie tauen 2 auf (die gibts nur in 2er Päckchen), eins überlebt vielleicht nicht, dann rufen sie mich an und wir entscheiden dann was getan werden muss. Just-in-Time quasi. Das ist wie über ungelegte Eier sprechen, würde meine Mutter sagen.
Aber ja, ich versteh schon...die können dann einem nicht ewig hinterher telefonieren, die müssen handeln.
Über diese Fragen machen wir uns nach der nächsten Mens Gedanken. Aber bis dahin haben wir bestimmt noch 3 Wochen Zeit, Zeit zum durchatmen und Kraft tanken.

Nächsten Zyklus geht es dann weiter. Mit unseren Eisbärchen...ich freue mich auf euch!

Mittwoch, 7. August 2013

Blick voraus ... oder wie man um Steine drumherum geht

Ein weiterer Stein, der sich unerwartet und selbst aus kurzer Distanz nicht erkennbar, auf unseren Weg gerollt hat. Wir haben uns eine kurze Zeit in den dunklen Schatten des Steins gelegt und keine Ahnung gehabt, wie wir den Stein wegschieben sollen oder wie wir einen Weg drumherum finden können. Nach einer Zeit im Dunklen haben wir am Stein vorbei geguckt und da schien uns ein heller Lichtstrahl ins Gesicht. Mit diesem Lichtstrahl sah alles wieder klarer aus. Dieser Stein ist nicht das Ende, dahinter geht der Weg weiter und es ist so hell und voller neuer Hoffnung.

Die Hoffnung ist nicht bloß ein Schimmer, sie ist eine eigene kleine Sonne, die uns mit ihren Strahlen wärmt und neue Kraft schenkt.
Kartini Diapari-Öngider

Es geht weiter. Nach einem Wartezyklus, in dem mein Körper sich von der Stimulation erholen darf, werden wir in unseren 1. Kryoversuch starten. Es heißt Kryoversuch, weil die 4 befruchteten und eingefrorenen Eizellen "kryokonserviert" sind. Für diesen Versuch werden also 2 der kleinen Eisprinzen oder Eisprinzessinnen aufgetaut und mir dann zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt. Mehr dazu dann zu gegebenen Zeitpunkten.

Was will ich mit diesem Post eigentlich sagen?
Es geht immer weiter, wir geben nicht auf. Es gibt Rückschläge, die einfach nur unendlich weh tun, doch es gibt immer einen Weg um den Stein herum!

Mittwoch, 31. Juli 2013

Verloren

Soll ich jetzt direkt zum Punkt kommen oder erstmal ne ordentliche Story drumherum labern? Ich entscheide mich fürs labern...

Wie war unser Urlaub? Er war schön, sehr schön. Wir hatten absolut perfektes Strandwetter, viel Sonne, viel blauen Himmel, fantastisches Wasser, gutes Essen, super liebe Menschen um uns und einfach mal ganz viel Zeit um einfach in den Tag hinein zu leben und uns treiben zu lassen.
Ich habe oft an die zwei kleinen Zellbündel in mir gedacht, auf meinen Bauch gefasst und gehofft, dass es ihnen gut geht und dass sie es sich schön gemütlich bei mir machen. Aber sonst: tiefenentspannt, würde ich es mal nennen. Ich bin positiv und absolut zuversichtlich, ich träume gute Träume, positive Träume. Das tut gut, fühlt sich so schön an.

Dann rückt der Testtag immer näher und in mir wächst die Unruhe.
Die dann folgenden 2 Tage waren absolut Nervenaufreibend. Ich habe nicht vor, die Tage nun im Detail wiederzugeben.
Um es zusammenzufassen: die beiden Schwangerschaftstests, die ich mache, zeigen hauchdünne, zarte Linien im "Testfeld".
Dank "Tante Google" schwanke ich damit 48 Stunden lang zwischen Hoffnung (denn "ein Strich ist ein Strich, egal wie dünn") und Angst (denn "der Test zeigt auch bei einem Glas Wasser an, dass es schwanger ist"). Es kommt immer nur auf die entsprechenden Wortkombinationen im Suchfenster an.
Mit diesem Ergebnis rufe ich in der Klinik an und lasse mir einen Termin für Blutuntersuchung und Ultraschall geben, in zwei Tagen. Zur Sicherheit decke ich mich weiteren Tests ein, für jeden Tag einen. Ja, nennt mich paranoid oder selbstzerstörerisch...ich bin Ingenieurin, ich brauche vollständige Testreihen.

In der folgenden Nacht habe ich einen Traum, doch das ist nun ein unschöner Traum. Ich bekomme schmerzvoll meine Mens und erlebe im Traum, wie ich mit dieser Information in der Klinik anrufe und neue Instruktionen bekomme. Gegen 6:30Uhr wache ich auf...es zieht im Unterleib. Ich geh ins Bad, eigentlich um meine Testreihe fortzusetzen. Und dann bin ich einfach nur geschockt und wundere mich, lache noch ein verzweifeltes Lachen "hah, das kann doch jetzt nicht wahr sein, gute Träume werden doch auch nie wahr"....ich habe meine Mens bekommen. Testreihe mit negativem Ergebnis abgeschlossen...
Wie unter Schock leg ich mich wieder ins Bett und schlafe nach einer gefühlten Ewigkeit sogar wieder ein. Bis dahin frage ich mich mehr als einmal, warum ich nicht weinen muss. Bin ich schon so abgestumpft, bin ich einfach irgendwie erleichtert Gewissheit nach den letzten zwei Chaostagen zu haben?
Ich kann mir die Fragen nicht beantworten.

Als mein Mann aufwacht, sag ich es ihm und dann kommen auch die Tränen...der Knoten des Frustes, der Wut, des Warums und der Traurigkeit platzt mit voller Wucht.

Was muss man dazu nun noch sagen? Mir fällt nichts weiter dazu ein.

Freitag, 19. Juli 2013

Uuuuuuuurlaub

Bevor es ab in den Urlaub geht, mit 2 Wochen Strand, Sonne, Meer, blauem Himmel, zelten, grillen, spazieren gehen....und und und, bring ich den Blog noch schnell auf den neuesten Stand.
Heute war die 2. Nachkontrolle nach dem Transfer. Bei der Assistenzärztin...fragt nicht. Als ich das letzte mal, bei 5. oder 6. IUI, mit weit geöffneten Schenkeln vor ihr lag und sie hinter meiner Lieblingsärztin stand, gähnte sie aus Leibeskräften...scheint nicht so ein spannender Anblick zu sein.

Aber der Reihe nach. Am Mittwoch war ich ja nochmal beim Herrn Doktor, mit dem ich nun doch auch etwas wärmer geworden bin, auch wenn er mich immer noch nicht mit auf den Ultraschall schauen lässt und ich mir den Hals verrenken muss um was zu sehen. Na ja, er ist halt so.
Ich frage ihn, wie wir das am besten mit dem Bluttest machen, da wir zu dem Zeitpunkt im Urlaub sind. Er fragt wohin wir denn fahren und kaum habe ich den Urlaubsort ausgesprochen, erscheint ein Lächeln (huch) auf seinem Gesicht und er fängt an einen Schwank aus seiner Jugend und der dort verbrachten Zeit zu erzählen und was ich mir doch unbedingt alles anschauen sollte. Ich schaue ihn interessiert an und frage mich die ganze Zeit, wie ich ihn möglichst schonend wieder zu meiner Frage zurück bringe.
Aber irgendwann habe ich die ersehnte Antwort: ich mache einen normalen SST, keinen Bluttest. "wenn er negativ ist, setzen sie die Medikamente ab, wenn er positiv ist, nehmen sie die Medikamente weiter und wenn sie sich unsicher sind, machen sie einfach am nächsten Tag noch einen Test".
Mit diesen Instruktionen, guten Wünschen für den Urlaub und einem weiteren Kontrolltermin für Freitag verlasse ich nach kaum 10 Minuten die Praxis. Auf dem Heimweg gönne ich mir ein leckeres Eis.

Nun zur Assistenzärztin. Inzwischen durfte mir jeder in dieser Praxis mit einer medizinischen Ausbildung mal zwischen die Beine schauen. Juchhu! Schamgefühl ade.
Letztendlich gibt es von diesem Termin gar nichts weiter spannendes zu berichten. Meine Gelbkörper an den Eierstöcken sind ordentlich groß, die Gebärmutterschleimhaut ist zwischen 13 und 16 mm und es sieht "alles gut" aus. Ich kann mir die Frage "kann man schon was sehen?" nicht verkneifen....ähem, natürlich nicht!! Ich soll heute und übermorgen Predalon (künstliches HCG = Schwangerschaftshormon) spritzen um die Einnistung zu unterstützen. Ok, alles was nötig ist.
Gleich nach unserem Urlaub soll ich wieder zum Ultraschall kommen, egal was der SST sagt. Einfach um auf Nummer sicher zu gehen. Find ich gut. Ich fühl mich dadurch gut aufgehoben in der Praxis.

Und sonst so?
Alles bestens. Keine besonderen Vorkommnisse. Ich fühl mich nicht anders, alles ist wie es immer ist. Allerdings zähle ich schon die Tage bis zum Test....10 sinds noch (9,5 ;-) )! Ich hoffe darauf, dass ich es im Urlaub mal vergesse.
Also: machts gut und bis "demnächst"

Dienstag, 16. Juli 2013

Transfer

Nachdem ich schon dezent darauf hingewiesen wurde, meinen Blog zu aktualisieren, möchte ich das nun auch tun. Ihr wartet sicher schon ungeduldig darauf, was es neues gibt und wie es beim Transfer war.

Mir fällt grad noch ein, hab ich eigentlich erzählt, wie das Telefonat mit dem Labor am Samstag war?
Nein....ok, dann hol ich das noch nach.
Auf einem kleinen Zettelchen, welches mein Mann vom Labor bekommen hat, steht eine Telefonnummer und "Sa 10Uhr". Heißt das jetzt, ich soll genau 10Uhr anrufen oder ich kann ab 10Uhr anrufen?? Egal, ab 9:45Uhr schaue ich minütlich auf die Uhr und Punkt 10Uhr wähle ich die auf dem Zettelchen notierte Nummer. Der Herr Biologe ist schnell dran und ich muss mein "Auskunftskennwort" sagen...sonst kann ja jeder anrufen und sich nach meinen Eizellen erkundigen.
Er sagt mir dann folgendes: "Es wurden 8 Eizellen entnommen, 7 konnten injiziert werden und aus 6 ist was geworden. Somit haben wir 4 Eizellen eingefroren und am Montag 9Uhr kommen Sie bitte zum Transfer um 2 Eizellen zurück zubekommen". Alles klar, vielen Dank...ich lege auf und freue mich! Ist doch ein guter Schnitt. So haben wir noch 4 Eizellen...fürs 2. und fürs 3. Kind ;-) (sagt der Optimist)! Den Rest des Tages bin ich immer mal wieder in Gedanken bei den 2 kleinen Eizellen, die nun hoffentlich fröhlich weiter wachsen!

Nun aber zum Transfer:
Ich fahre pünktlich 15 Minuten vor dem Termin  in die Klinik. Ich werde direkt ins Zimmer zu meinem Bett gebracht, wo ich mich ausziehe (siehe Kleiderordnung ;-) ) und ins Bett setze. Ich schnappe mir allerhand Magazine und fange an diese durchzublättern. Ratzfatz hab ich 3 Magazine durchgeblättert und frage mich, warum die Zeitschrift "Instyle Men" hier rum liegt. Es geht immer noch nichts los, ich fang mit den Magazinen von vorn an. Zum Glück bin ich mental auf die Wartezeit eingestellt, 2 Frauen ging es am Freitag ähnlich, die mit bei mir im Zimmer lagen. Dann kommt die Schwester und meint zu mir "die warten nur noch auf den Doktor, wenn ich sie wäre, würde ich mal auf die Toilette gehen". Dann tu ich das, obwohl ich in der Stunde Wartezeit nun schon zum 3. Mal gehe. Egal, es lohnt sich jedes mal ;-) !
Dann gehts also los, eine andere Schwester holt mich und ich lauf in den OP. Mein Bett wird hinter mir her gefahren und direkt neben dem Behandlungsstuhl aufgestellt.
Der Herr Doktor fragt mich nach meinem Befinden, welches 1a ist. Es geht mir gut, von der Punktion merke ich kaum noch was. Nur meine angeschwollenen Eierstöcke merke ich natürlich ab und an.
Er macht einen Ultraschall und wir sehen allerhand dicke Blasen an meinen Eierstöcken. Zu jedem vorher vorhandenen Follikel hat sich nun ein Gelbkörper am Eierstock gebildet. Diese Gelbkörper produzieren Progesteron und sorgen im Falle einer Schwangerschaft dafür, dass die Eierstöcke keine neuen Eizellen reifen lassen. Schon schlau so ein Körper ;-) !
Dann kommt der Biologe. Ich muss wieder meinen Namen und Geburtsdatum sagen, erneut wiederholen, wie viele Embryonen ich eingesetzt bekommen habe möchte. Wobei ich mich für einen kurzen Moment frage, was er tun würde, wenn ich jetzt 3 sagen würde.... Dann erklärt mir der Biologe noch, dass ich somit nun einen 8-Zeller und einen 10-Zeller bekomme. Ich bin begeistert. Auf 8-Zeller hatte ich gehofft..aber ein 10-Zeller...ich zeige mich beeindruckt. Der Biologe meint, das ist schon recht gut gewachsen und mehr geht eigentlich gar nicht in der Zeit.
Dann setzt der Herr Doktor die Instrumente an und erklärt mir sehr freundlich jeden Schritt, den er tut. Er muss zuerst eine Führungskanüle in den Gebärmutterhals einführen. Die Führungskanüle ist quasi wie ein Tunnel für die eigentliche Kanüle mit den Eizellen drin, welche gaaanz dünn und beweglich ist und höchstwahrscheinlich umknicken würde, beim Versuch, diese so durch den Gebärmutterhals zu führen. Ich merke nach einigem Rumgestocher ziemlich deutlich, wie die Führungskanüle an ihre Bestimmungsort gelangt *autsch*.
Dann kommt der Biologe mit den Eizellen in einer weiteren Kanüle. Diese wird nun durch den Tunnel geführt und die darin befindliche Nährlösung inklusive Embryonen in meine Gebärmutter gespritzt.
Mein Mann wollte gern wissen, wie der Arzt sich sicher sein kann, dass die Beiden auch an dort hin kommen, wo sie hin sollen und nicht in der Kanüle verbleiben. Die Antwort folgt direkt. Der Biologe nimmt die Kanüle wieder mit und kontrolliert sie unter dem Mikroskop ob die Embryonen raus sind.
Erst nach dem Ok von ihm, macht der Herr Doktor nochmal Ultraschall und zeigt mir den hellen Bereich in meiner Gebärmutter.
Er wünscht mir noch alles Gute, viele positive Gedanken und dann bis Mittwoch. Da soll ich nochmal zur Nachkontrolle kommen.
Dann möchte ich vom Stuhl steigen, aber das wird direkt mit vehementen "nein nein" verhindert. Ich soll mich direkt auf das neben dem Stuhl stehende Bett kullern und dort 20-30 Minuten auf dem Bauch liegen bleiben. Keine Ahnung, ob dass was bringt und was es bringen soll...aber man hat das Gefühl, man tut etwas. Ich werde ins Zimmer zurück geschoben und da lieg ich nun. Ich spreche zu den 2 Kleinen, sie mögen es sich schön gemütlich machen.
Nach einer reichlichen halben Stunde fahre ich heim und verbringe den Rest des Tages liegend auf dem Sofa...von meinem Mann so verordnet.

Abends im Bett wünschen "wir 3" meinem Mann eine gute Nacht und im Halbschlaf schiebt er seine Hand rüber und legt sie auf meinen Bauch.

Hach ist det schön!

Tja und jetzt: Warteschleife willkommen! Ich wusste, dass du kommst und werde mit dir umzugehen wissen. Du kannst mir nichts, ich bin seelig mit den 2 Kleinen in mir....mögen sie oder wenigstens eins davon, bei mir bleiben!

Freitag, 12. Juli 2013

Punktion

12 Stunden nichts essen ist gar nicht so schlimm wenn man 8 davon schläft, fällt mir heut morgen auf, als ich meinem Mann beim frühstücken zu schaue. Ich bin eh viel zu aufgeregt um Hunger zu fühlen.
Viel zu früh stehen wir vor der noch verschlossenen Tür der Klinik. Kurz nach der bestellten Zeit 7:30 Uhr erlaube ich mir, den Klingelknopf an der Tür der Klinik zu betätigen....eine nicht so gute Idee. Die herbeieilende Schwester weist mich bestimmt und gerade noch freundlich darauf hin, dass ich bitte nicht klingeln soll "die ist nur für uns intern". Aha, steht aber nicht dran...
Egal! Wir warten kurz im Wartezimmer und dann darf ich auch schon mein Bett für heute beziehen. Ich lege meine Imbiss für "danach" bereit und schon eilt ein älterer Herr ins Zimmer. Er stellt sich als Narkosearzt vor und erklärt mir die Kleiderordnung für heute: "ein Hemd bis hier (zeichnet dabei eine Linie auf seinem Oberschenkel kurz unterhalb des Schritts), keine Unterwäsche aber Brille ist erlaubt".
Ich ziehe mich also aus und lege mich schön gemütlich ins Bett. Dann baut sich der Narkosearzt schon wieder vor mir auf und schwingt eine Rede über den Verlauf der Narkose, der Bedeutung für den Körper, zwischendurch ist er bei Piloten und Flugzeugen....bla bla...mir erschließt sich der Zusammenhang nicht, wo soll ich unterschreiben?

Und dann gehts schon los. Ich lauf über den Gang in den OP, setz mich auf den Stuhl. Der "nette" Herr Doktor erwartet mich schon. Der Laborchef stellt mir noch mal ein paar Fragen, Name, Geburtstag, Anzahl einzupflanzender Embryonen, Name meines Mannes, noch eine Unterschrift.
Ich leg mich zurück und der gesprächige Narkosearzt fängt an in meinem linken Arm eine Ader zu suchen, erfolglos. Nach einigem rumgestocher wechselt er zum rechten Arm, wo er erfolgreich einen Zugang legt. Mit den Worten "jetzt bekommen sie erstmal einen Schnaps" wird mir von rechts kommend sehr warm und ein seltsames grinsen im Gesicht kann ich nicht verhindern.
Als nächstes wache ich in meinem Bett auf und alles ist schon vorbei. Ich schlafe immer mal wieder ein und eine liebe Schwester kommt alle 30 Minuten vorbei zum Blutdruck messen.
Von nun an soll ich viel trinken, mich langsam hinsetzen und meinen Imbiss zu mir nehmen. Ich tu dem so. Den restlichen Vormittag döse ich vor mich hin und bin erstaunt, wie gut es mir geht. Ich blute nicht, Kreislauf ist ok, Pippimachen funktioniert 1a. Langsam wird mir langweilig.
Ich bin froh als meine Mama erscheint um mich abzuholen. Es tut gut, ein vertrautes Gesicht zu sehen. Kurze Zeit später kommt auch die Assistenzärztin und führt das Nachgespräch mit mir.
Es wurden mir 8 Eizellen entnommen, von denen 6-7 reif waren. Morgen früh 10 Uhr darf ich im Labor anrufen und fragen, wie viele sich davon befruchten ließen.

Wie geht es mir?
Den ganzen Nachmittag liege ich auf dem Sofa rum und lass mich von meiner Mama verwöhnen. Mein Unterleib fühlt sich inzwischen an, als ob jemand von innen einen Ballon aufgepustet hätte...die Eierstöcke merke ich, es fühlt sich alles irgendwie aufgebläht an.

Die nächsten Tage werde ich mich schonen und voller Vorfreude auf Montag warten, wenn ich endlich die zwei kleinen wunderbaren Embryonen zurück bekomme.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Follikel messen

Oh man, ich bin so aufgeregt, ich weiß kaum noch, wie ich still sitzen soll, geschweige denn mich konzentrieren.
Heute ist noch mal eine letzte Kontrolle vor der Punktion. Die Ärztin ist hellauf begeistert....und ich erst ;-) !
Die GMSH ist bei 12 (!!) mm, das ist echt super klasse. Alle relevanten Follikel sind bei 19 - 21 mm., also auch alle super schön ausgereift. Perfekte Voraussetzungen würde ich mal sagen.
Ich frage die Ärztin noch ein paar Details zur Punktion und Befruchtung ab. Mir werden also alle Eizellen entnommen, alle befruchtet und dann die 2 besten wieder zurückgegeben. Der Rest wird eingefroren für weitere Versuche ohne Stimulation.
Die Punktion wird der Herr Doktor übernehmen, von mir aus, da schlaf ich ja ;-) ! Den Transfer wird auch der Doktor machen, denn meine Ärztin hat Urlaub. Ich wünsche ihr einen schönen Urlaub.  "Wir sehen uns" meinte sie...ich hoffe nicht so schnell wieder...

Heut Abend soll ich mir den Rest aus dem Spritzenpen pünktlich 18Uhr spritzen. Dan pünktlich 20:15Uhr soll ich per Spritze den Eisprung auslösen. Durch diese Spritze wird das Ei in dem Follikel darauf vorbereitet, dass es Diesen demnächst verlassen wird. Das muss genau 36 Stunden vor der Punktion passieren. Diese Spritze darf mein lieber Mann mir wieder geben, denn die ist länger und dicker und beinhaltet viel mehr Flüssigkeit. Das schaff ich nicht allein...

Alles organisatorische bespricht die Schwester mit mir.
Ich bekomme allerhand Listen und Fragebögen (wieder mal). Am Freitag 7:30Uhr sollen wir da sein. Ich darf 12 Stunden vorher nichts essen, 6 Stunde vorher nichts trinken...kein Bonbon, kein Kaugummi...nichts. Oha...
Ich bin viel zu aufgeregt um zu wissen, ob ich irgendeine Frage gerade vergesse zustellen. War da noch was? Ich habe nicht die geringste Ahnung...

Zusatzinfo Punktion:
Bei der Punktion werden alle Eizellen aus den Follikeln entnommen. Dabei werden entsprechende Werkzeuge eingeführt und durch die Scheidenwand "gebohrt". Per Ultraschall sieht der Herr Doktor, wo sich die Eizellen befinden und kann diese dann absaugen. Es wird nichts aufgeschnitten und es muss nichts genäht werden. Das ganze wird unter Vollnarkose gemacht.

Ich bin aufgeregt, ich bin aufgeregt....äh nein falsch....ich bin gaaanz ruhig und entspannt... (das wird mein neues Mantra).
So denn, ich meld mich Freitag...bestimmt.

Dienstag, 9. Juli 2013

Follikel zählen Klappe die Vierte

Ich komme abgehetzt in der Klinik an, da ich irgendwie doch schon spät dran bin. Aber egal, vor mir stehen eh erstmal noch allerhand Frauen an der Anmeldung. Dann steh ich ganz vorn und schau die Schwester an und dann kommts..."Komm Sie ruhige ran, Frau XY"....sie spricht mich mit Namen an ohne vorher in meine Akte geschaut zu haben. Hmm, einerseits freu ich mich natürlich, dass die Schwester so nett zu mir ist, aber andererseits...will man das? Will man in der Kinderwunschklinik mit Namen angesprochen werden. Es gibt einem ein Gefühl von "du bist zu oft hier" und "so häuslich werden willst du hier nun wirklich nicht". Auf jeden Fall bin ich jetzt also Frau XY in der Klinik und jeder kennt mich...toll oder nicht oder wie auch immer.

Kaum dass ich sitze und meine ständig arbeitenden Gehirnwindungen in ein Nachrichtenmagazin vergraben habe, ruft mich die Ärztin auch schon auf. Ich erzähle ihr gleich von meiner Unsicherheit, dass ich kaum noch etwas von meine Eierstöcken spüre. Sie meint, sie hätte das schon mehrfach von Frauen gehört und das wäre kein Grund zur Sorge. 
Also rauf auf den Stuhl und nachgeschaut. Wow, die GMSH sieht super aus, 10mm...ein schönes weiches Polster. 
Dann sehen wir rechts 3 schöne große Follikel, so um die 18 - 19mm groß, und einen Kleineren bei 15mm. 
Links sehen wir 4 Follikel, alle so um die 15 - 17mm groß. Links braucht also noch etwas und rechts wartet derweil. 
Die rechten Follikel sind schon recht groß mit 19mm und eigentlich schon sprungreif, so dass ich Angst habe, dass die Eier bis Freitag (Punktion) hüpfen. Aber das können sie nicht unter dem Nasenspray, meint die Ärztin. Mein Körper kann unter dem Nasenspray sozusagen gar nichts allein. Ich brauche ein anderes Hormon, welches ebenfalls künstlich zugeführt werden muss, um den Eisprung auszulösen. Aber dazu am Mittwoch mehr.
Ich spritze also noch 2 Tage weiter die gleiche Dosis wie bisher und somit können die noch nicht ganz so reifen Follikel noch schön nachreifen!
Erleichtert verlasse ich das Sprechzimmer. Ich muss noch Blut abgeben für einen HIV- und Hepatitis-Test. Oh nein, die Schwester, die mich letztes mal so zerstochen hat, hat heut Dienst...aber mit etwas gutem Willen und Konzentration bekommt sie das heut besser hin...zum Glück, es ist schließlich T-Shirt-Wetter!

Termin für Mittwoch ist gemacht, da wird dann zusätzlich zum Folli-TV alles weitere zur Punktion am Freitag besprochen.
Jetzt gönn ich mir erstmal ein leckeres Eis und chille in der Sonne...ich bin zuversichtlich und gut gelaunt...alles wird gut!

Freitag, 5. Juli 2013

Follikel zählen Klappe die Dritte

Jetzt bin ich doch ein wenig enttäuscht. Doch der Reihe nach.

Heut morgen mach ich wieder fleißig Budenschwung, bevor ich zu meinem Ultraschalltermin gehe. Gemütlich radel ich zur Klinik und bin baff, ab 8Uhr ist Sprechstunde und ich bin 8:05Uhr da: das Wartezimmer ist gerammelt voll, ich bekomm gerade noch so einen Platz.
Leider muss ich heut auch etwas länger warten. Aber was solls, die Apotheke im Erdgeschoss macht ja eh erst 9Uhr auf.
Die Ärztin ruft mich auf und ich bin froh heute wieder ihr mein Intimstes offenbaren zu dürfen. Man wählt ja bekanntlich das geringere Übel...und das ist sie, im Vergleich zum Herrn Doktor.
Um es kurz zu machen: es stagniert etwas und es sind wohl nur 7 Follikel wirklich aktiv weiter gewachsen. Da bin ich jetzt doch etwas enttäuscht, ich hatte schon so mit 10 Follis gerechnet. Aber naja, lieber 7 Eier der Klasse 1a, als 15 der Klasse b. Man muss nehmen was man bekommt.
Aber natürlich versuchen wir, die Follikel, die noch unter 10mm sind, weiter zum wachsen zu bringen. Wir erhöhen die Dosis weiter, diesmal um einen deutlich größeren Sprung als bisher. Montag sehen wir weiter.
Die Ärztin gibt mir noch auf den Weg, ich solle mich schonen, viel trinken, mich wenig bewegen, nur leichten Sport, kein Gehüpfe (schade ;-) ) und nur Radfahren auf ebenen Strecken (da muss ich die Mountainbike-Tour wohl verschieben ;-) ).

Mein nächster Weg führt mich wieder mal zur Apotheke. Nachdem ich 10 Minuten bis zur Öffnungszeit davor rumgehangen habe wie ein Junkie, erkläre ich dem überfreundlichen Apotheker, dass ich 2 Spritzenpens brauche...ja jetzt drehen wir ordentlich auf. Er tütet alles ein, macht ein super Geschäft mit mir und entlässt mich in einen "schönen Tag".

Auf dem Bahnsteig rette ich einen wunderbaren großen braunen Käfer vor den viel zu hastigen und unaufmerksamen Füßen der Fahrgäste.
Damit entlasse ich euch ebenfalls in ein schönes Wochenende. Ich geh weiter brüten.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Follikel zählen Klappe die Zweite

Ich hab nun also 2 Tage die nächsthöhere Dosis gespritzt und fein gebrütet ;-) !
Und heut war ich wieder beim Folli-TV.
Es geht mir nach wie vor gut, ich habe nur wenig Nebenwirkungen (leichte Kopfschmerzen, ab und an etwas Übelkeit und Haarausfall), es zieht und ziept weiterhin nur leicht im Unterleib, worüber ich doch recht froh bin. Ich habe vorher gedacht, dass mich die Stimu mehr einschränken oder beeinflussen wird. Aber ich kann alles genauso machen wie sonst auch, nur halt einmal täglich pieken und viermal täglich Nasenspray nehmen.

Ich bin heut morgen also zu selben Zeit wie immer aufgestanden und hatte dann noch ne Stunde Zeit, bis ich zur Klinik musste. Zum Glück ist die Klinik keine 5 Radlminuten von uns entfernt! Also hab ich erstmal das Bad geputzt, freie Zeit effektiv nutzen, sag ich da nur ;-) . Länger schlafen kann ja jeder =) !
Dann bin ich zur Klinik geradelt und nach kaum 5 Minuten Wartezeit werde ich aufgerufen. Eine Schwester bringt mich zum Herrn Doktor, der ne Weile braucht, bis er checkt, dass ich untenrum befreit dastehe und auf sein geschultes Auge warte....
Warum ich heut beim Doktor war? Naja, ich wollte halt einen zeitigen Termin und da war meine liebe Ärztin schon ausgebucht, aber am Freitag dann wieder.
Wenig einfühlsam wird die "Dildokamera" an den Ort ihres Einsatzes gebracht und dann gehts ans Follikel zählen und messen.
Ohne ein Wort zu mir zählt er einfach stupide auf und die Schwester schreibt mit:
"rechts 3+1, 12, 13, 12 ähh, 3+2, 2 unter 10; links 5, 12, 13, 11, 12, 10, noch weitere unter 8, Endo 6mm" Dann zu mir: "Sie können sich wieder anziehen und dann besprechen wir das weitere Vorgehen"
Um das mal zusammen zu fassen: es bleibt bei 8-10 etwa gleichgroßen Follikeln, wenn alle so schön gleichmäßig wachsen. Die GMSH ist immer noch bei 6mm, das sollte noch etwas mehr werden, es soll doch ein schönes weiches Bettchen für die Eizellen geben. Aber das wird schon noch...
Die Dosis wird für heute und morgen erhöht und Freitag schauen wir wieder nach. "Bis Freitag dann" ruft der Doktor mir noch hinterher...

Leicht traumatisiert verlasse ich das Sprechzimmer und erkundige mich nochmal an der Anmeldung, bei wem mein Termin am Freitag ist. Ach bei der Ärztin, na Gott sei Dank!

Dienstag, 2. Juli 2013

Follikel zählen Klappe die Erste

Ich bin so aufgeregt, kann mir mal einer sagen, warum ich so aufgeregt bin?
Ich mach mich eine Stunde früher von Arbeit auf den Weg zur Klinik und bin nervös. Warum nur? Zum Folli-TV war ich ja nun inzwischen oft genug, dass sich etwas Routine eingestellt haben könnte. Aber trotzdem ist es diesmal wohl etwas anderes, bedeutenderes. Es scheint mir einfach so surreal, dass da nun plötzlich mehr als der übliche eine oder maximal zwei Follikel in mir wachsen sollen.
Es ziept und zieht schon immer mal leicht, auf beiden Seiten, aber alles noch im Rahmen und nichts unerträgliches. Ich bin neugierig, wie die Stimu angeschlagen hat.
Nach nur wenigen Minuten Wartezeit werd ich aufgerufen. Die Ärztin meint, wir schauen einfach erstmal und besprechen dann das weitere Vorgehen. Gut so, ich will wissen was abgeht in mir. 
Sie fragt auch, wie es mir geht, wie ich mich fühle. Die leichten Kopfschmerzen, die Übelkeit, der Kreislauf...ja, das wäre alles auf die Stimu zurückzuführen.
Zuerst misst sie die Gebärmutterschleimhaut (GMSH), die ist schon bei 6mm. Sehr schön. Beim Eisprung sollte sie so bei 10mm sein, das läuft also schon mal gut.
Dann zählt sie rechts 3 Follikel und links 5 Follikel. Macht nach Adam Ries 8 Follikel. Die Ärztin meint dann leicht entschuldigend, dass wir ja mit einer sehr geringen Dosis angefangen haben, da ich ja noch jung (aha) und schlank (oha) bin und somit statistisch zu denen gehöre, die sehr gut auf eine Stimu reagieren. Sie meint, ich soll nicht enttäuscht sein. Bin ich nicht. Lieber langsam rantasten als volle Kanüle und dann abbrechen müssen. Wahrscheinlich hatte sie mehr erwartet. Sie meint dann noch, dass die jetzige Anzahl noch gar nichts über die endgültige Anzahl aussagt. Wir erhöhen die Dosis noch etwas und es können noch weitere Follikel nachziehen. Also noch alles drin.
Ideal wären so zwischen 10 - 15 reife Follikel. Ich bin dahingehend optimistisch, da geht sicher noch was. Noch habe ich Reserven, sagt zumindest mein AMH-Wert.

Zusatzinfo AMH-Wert:
Das Anti-Müller-Hormon kann zur Fertilitäts (Fruchtbarkeits-)diagnostik verwendet werden. Es korreliert mit der Funktion der Eierstöcke. Mit zunehmenden Alter sinkt der AMH-Spiegel der Frau entsprechend dem Verlust ovarieller Funktionsreserve ab. Mit anderen Worten: wenn die Reserve der im Eierstock noch vorhandenen Eizellen abnimmt, sinkt auch der AMH-Wert. Denn wir Frauen bekommen alle Eizellen schon bei der Geburt mit und bilden keine neuen Eizellen nach.

Am Ende des Gesprächs bekomme ich noch ein neues Rezept für einen neuen Spritzen-Pen und schon bin ich wieder draußen. Die Sonne scheint, ich trage (vorerst) 8 reifende Eichen mit mir rum, die Welt ist ok (für heute).

Am Mittwoch geh ich wieder zum Folli-TV. Mal schauen, was wir dann sehen.



Freitag, 28. Juni 2013

Beim ersten mal tats noch weh....

...beim zweiten mal nicht mehr so sehr und heut weiß ich, daran stirbt man nicht mehr.

Nun aber im ernst: ich habe mir gestern meine erste Spritze selbst gesetzt. Doch der Reihe nach.

Pünktlich 21 Uhr hole ich den Pen aus dem Kühlschrank, einen Wattepad und das Desinfektionsspray aus dem Bad. Ich baue alles auf dem Küchentisch auf. Stelle mich theatralisch vor meinen Mann und mache mit den Worten "es geht los" auf mich aufmerksam. Er stellt sich an die Spüle und wäscht ab, mit dem Rücken zu mir quasselt er mich ununterbrochen voll. Ich lese nochmal die Schritt-für-Schritt-Anleitung, informiere meinen Mann darüber, das ich mich nun konzentrieren müsse und führe alle Schritte sorgfältig aus. Ich schraube die Nadel auf den Pen, stelle die Dosierung hinten am Pen ein und ziehe die äußere Hülle von der Nadel. 
Ich sprühe ne ordentliche Ladung Desinfektionsspray auf die Gegend links neben meinem Bauchnabel und warte bis es verdunstet ist. Dann ziehe ich die innere Hülle von der Nadel und schau sie mir an...ich hatte sie kürzer in Erinnerung. 
Die Haut neben meinem Bauchnabel quetsche ich nun ordentlich zwischen zwei Fingern zusammen. Noch ein letzter kontrollierender Blick hin und her zwischen Bauchfalte und Pen. 
Ich denke "hmm und nun? Soll ich bis 3 zählen?" Doch eh ich mich versehe, nimmt meine Hand Anlauf und schon steckt die Nadel in meinem Bauchspeck. Hui...das ging ja leicht. So und nun? Ach ja, hinten das Drehdingens runterdrücken. Also gut, ich drücke und merke nichts, gut so! Ich zähle bissel und dann zieh ich die Nadel wieder raus....geschafft!
Ich tu das meinem immer noch abwaschendem Mann kund. Er freut sich, dass ich es allein hinbekommen hab. Ich bin stolz!
Nun fang ich an zu zittern, aber hinterher ists ja egal. 
Gleich noch das Nasenspray hinterher und schon bin ich wieder voll auf "Level".

So gehts nun erstmal weiter und am Montag schauen wir dann das erste mal, wie die Eierproduktion so läuft.
Ich wünsche ein angenehmes Wochenende.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Morgen gehts los...

...und ich bin jetzt schon ein emotionales Wrack!
Ich stehe noch "nur" unter dem Einfluss der Hormone aus dem Nasenspray, aber scheinbar setzen die mir schon arg zu. Einen prall gefüllten Wassersack anpieken führt im Moment zum gleichen Ergebnis wie mich ansprechen. Wir laufen beide über, der Wassersack und ich.

Am Dienstag habe ich meine Periode bekommen, endlich. Selten so heiß herbei gesehnt. Ich habe dann direkt in der Klinik angerufen und gefragt, wann ich mit der Stimulation (ab sofort Stimu genannt) anfangen soll. Da unsere Klinik leider eine Privatklinik ist, wird da an Wochenenden nicht unbedingt gearbeitet. Somit wird der Stimu-Beginn an den ersten Ultraschalltermin angepasst. Ganz prickelnd, als würde sich ein weiblicher Zyklus (egal ob natürlich oder nicht) an Wochenenden halten!! Die nette Schwester am Telefon nennt mir also den Donnerstag als Beginn mit der Stimu. Außerdem werden auch gleich die nächsten 4 Kontrolltermine ausgemacht.
Also fang ich am Donnerstagabend an mich zu spritzen und ab Montag gehts dann alle 2 Tage in die Klinik zur Kontrolle. Ich fange an mit 75 Einheiten für die ersten 2 Tage, dann wird schon auf 100 Einheiten erhöht. Die erste Anpassung erfolgt dann nach dem Termin am Montag.

Zwischeninfo Stimulation:
Stimulation bedeutet, dass die Follikelproduktion und damit die Eizellreifung durch künstliche Hormone angeregt wird. Mein natürlicher Zyklus wurde durch das Nasenspray stillgelegt. Nur so wird das, was da kommen soll, für die Ärzte berechenbarer. Würden jetzt noch meine natürlichen Hormone damit mischen, könnte man nicht vorhersehen, was da passiert.
Mit Hilfe der Stimu sollen meine Eierstöcke angeregt werden, so viele Eizellen wie vertragbar (10 - 15, zur Erinnerung: normal reift da 1 (!!) Ei), gleichzeitig reifen zu lassen. Wenn diese dann alle reif sind, werden sie mir entnommen....doch dazu erst später.


Wie geht es mir damit?
Ich bin sehr nervös, aufgeregt und ich habe Angst. Aber ich freue mich auch und schaue voller Hoffnung auf das, was da kommt. Das ich so emotional bin, macht mir sehr zu schaffen und geht mir an die Nerven. Ich versuche, nicht die Kontrolle darüber zu verlieren. Mit anderen Worten, ich versuche, mich dem Gefühl nicht völlig hinzugeben, mich nicht gehen zu lassen, damit es nicht Überhand nimmt. Gelingt mir meistens nicht...aber ich bleib dran ;-) !

Ich werde von Anfang an versuchen mich diesmal selbst zu spritzen. So bin ich einfach unabhängiger, wenn mein Mann mal nicht da sein sollte. Wenn ich dann im "Notfall" allein dastehe, ist der Druck größer und dann schaff ich es vielleicht noch schlechter allein.

Ich bin gerührt, über die Kraft und den Zuspruch, den ich von außen erfahre. Worte wie "ihr schafft das" oder "ich bin immer da, wenn du jemanden brauchst" oder "du kannst immer vorbei kommen" zeigen mir, dass es die richtige Entscheidung war, unser "Problem" nach "außen" zu tragen. Mir tuen diese Worte unheimlich gut und sie geben mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Klar, durchmachen müssen letztendlich nur wir das alles. Aber es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, denen wir am Herzen liegen und die bei uns sind, für uns da sind!

Montag, 24. Juni 2013

Allein unter Müttern...

Der letzte Samstag sollte ein schöner Tag werden und ohne Zweifel war es auch ein schöner Tag. Es war schließlich der Junggesellinnenabschied einer lieben Freundin. Nur hat er mich unheimlich viel Kraft gekostet, so viel Kraft, dass ich heute, 2 Tage später immer noch nicht alle meine Schutzschilder repariert habe.
Was ist passiert?
Ich war den ganzen Tag umgeben von Müttern, vielen jungen und stolzen Müttern. Worüber sprechen junge und stolze Mütter größtenteils? Richtig! Über ihre Kinder...
Eine Mutter allein ist gut handle-bar, man kann sich die neuesten Stories gut anhören und dann das Gespräch "woanders hin" lenken. Doch 5 Mütter sind nicht zu steuern, jede hat etwas über ihren Knirps / ihre Knirpse beizutragen. Und das ist ja auch gut so, ich wäre sicherlich auch mitten drin statt nur dabei, wenn ich einen Knirps hätte.
Doch für eine fremd-hormongesteuerte, PMS-geplagte, zart besaitete Seele wie meine, war es sehr sehr anstrengend.
Eins nach dem anderen meiner unzählig vorhandenen Schutzschilder gab den Geist auf und zum Ende des Tages hätte ich gut einen Stock gebrauchen können um mich noch "aufrecht" zu halten.
Jetzt fühl ich mich ausgelaugt, kraftlos.

Ich möchte nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, ich möchte keine extreme Rücksichtnahme oder Mitleid. Ich wünsche mir nur etwas Verständnis. Nicht von Menschen, die unsere Situation nicht kennen, das wäre verlangt hellsehen zu können. Aber von den Menschen, die unsere Situation kennen, auch wenn es wohl niemand nachempfinden kann, der es nicht erlebt.

Jetzt heißt es Schutzschilde reparieren und auftanken, für die nächste Herausforderung...der nächste Samstag...die Hochzeitsfeier!

Dienstag, 18. Juni 2013

erste Nebenwirkungen

Bis gestern dachte ich noch: Pah Nebenwirkungen, glaub ich nicht. Meine körpereigenen Hormone sind schon heftig genug, da werden mich so ein paar künstliche doch nicht beeindrucken.

Aber meine Kratzbürstigkeit, die unheimlich schlechte Haut und leichte Reizbarkeit haben mich eines besseren belehrt.
Meine Haut ist so schlimm wie schon sehr lange nicht mehr, da könnte ich echt heulen. Ich meine, ich hatte noch nie die beste Haut...aber mit einer bestimmten Pflegeserie (Danke an eine liebe Freundin ;-) ), hatte ich das echt gut im Griff. Jetzt kommen sie wieder raus, die großen, dicken und wirklich unansehnlichen Pickel. Ich hasse es!!!

Tja und die Kratzbürstigkeit bekommt gerade viel mein armer Mann zu spüren. Ich flippe schnell aus, wegen den kleinsten Kleinigkeiten und bin unheimlich schnell genervt von allem. Aber genauso schnell wie diese "Schübe" kommen, sind sie auch wieder weg.
Daher diese Bitte an meinen Mann: nimm mich in den folgenden Wochen lieber nicht allzu ernst :D !

Noch kann ich es mit einem Lächeln sehen und (in guten Phasen) als nicht so schlimm betrachten. Ich hoffe das bleibt so. Vielleicht sollte ich meine Liste wieder anfangen: jeden Tag mindestens ein Top of the Day küren. Das hilft die positiven Dinge im Leben nicht aus den Augen zu verlieren. (Auch da geht ein Danke an eine liebe Freundin, die mir diesen Tipp schon vor mehr als 2 Jahren gegeben hat...ich hab es nicht vergessen!)

So denn...ich geh jetzt wieder meine Hörner spitzen :D

Freitag, 14. Juni 2013

Downregulierung

Sachlicher Einstieg: am Dienstag hatte ich einen Termin zum Ultraschall und zum Blut abnehmen in der Klinik. Es sollte kontrolliert werden, ob der Eisprung schon war und ob ich nun also mit der Downregulierung beginnen kann.

Zusatzinfo Downregulierung:
Bei den Behandlungen zur künstlichen Befruchtung ist ein Eisprung nicht erwünscht, da die Eizellen ja aus den Eibläschen gewonnen werden (Punktion). Man gibt daher zusätzlich ein weiteres Hormon, welches die Hormonproduktion der Hirnanhangdrüse unterdrückt. Diese Maßnahme wird als "Downregulierung" bezeichnet. Üblicherweise wird damit in der zweiten Zyklushälfte, also nach dem Eisprung begonnen.

Um es mal mit meinen Worten zu sagen: ich muss ein Hormon nehmen in Form eines Nasensprays, 4x täglich, um meine eigenen Hormone zu unterdrücken. Und ob ich damit beginnen kann, wurde am Dienstag kontrolliert.

Ich bin also am Dienstag in die Klinik, aufgeregt, weil es nun wohl los geht. An der Anmeldung bekomm ich nochmal gefühlte 100 Zettel zum durchlesen und unterschreiben, zusätzlich zu den 500, die wir schon am Wochenende gelesen und unterschrieben haben.
Dann gehts zur Ärztin zum Ultraschall. Kein Follikel mehr da, also ist der Eisprung durch, meint sie. Außerdem sieht man schön die vielen Eibläschen, die darauf warten reif werden zu dürfen. Dazu meint die Ärztin, dass wir die Stimulation dann lieber mit sehr geringer Dosis beginnen und uns langsam rantasten. Sonst wachsen zu viele Eier zur gleich Zeit. Oh man, eine Wissenschaft für sich. Wenn das überstanden ist, kann ich eine wissenschaftliche Abhandlung dazu schreiben.

Nach der Untersuchung wird mir noch allerhand Blut abgezapft. Außerdem erklärt mir die Schwester den Umgang mit dem Spritzen-Pen, den ich mir demnächst jeden Tag in den Bauchspeck (welchen Bauchspeck? ;-) ) rammen darf. Sieht ganz simpel aus, Dosis am Rädchen einstellen, Kanüle aufsetzen, reinstechen, draufdrücken. Hm, das einzige was mich stört, ist die doch recht lange Nadel da vorn dran...hab ich mir kürzer vorgestellt.

Dann bekomm ich noch die Info, dass ich ab 12 Uhr anrufen soll, um meine Hormonwerte sowie die Info, ob ich mit der Downregulierung beginnen kann, abzufragen.

Mein nächster Weg führt mich in die Apotheke. Ich bekomme den Spritzen-Pen und das Nasenspray zur Downregulierung, lasse allerhand Geld da und mach mich auf den Heimweg. Ich programmiere mein Handy, damit es mich an die regelmäßige Einnahme des Nasensprays erinnert...4x täglich, ab sofort bis zur Follikelpunktion, was ungefähr in 4 Wochen sein wird. Die teuren Medikamente lege ich zu hause in den Kühlschrank und klebe einen gelben Zettel mit meinem Namen drauf, man weiß ja nie ;-) !

Ich rufe dann gegen 12Uhr an, die Schwester sagt, dass mein Progesteron noch sehr niedrig ist, zu niedrig um mit der Downregulierung zu beginnen. Bedeutet, dass mein Eisprung wohl gerade erst war. Sie will nochmal Rücksprache mit der Ärztin halten, ich soll nochmal anrufen. Wieder warten, nochmal anrufen. Ende vom Dienstag: ich beginne nicht mit der Downregulierung, sondern soll am Freitag nochmal zum Blut abgeben kommen.

So weit,so gut. Start verschoben auf Grund körperlicher Unstimmigkeiten. Einmal mehr lerne ich: man kann nichts planen!

Also bin ich heute, am Freitag, nochmal hin zum Blut abgeben. Es geht ratz fatz, nach kaum 10 Minuten bin ich wieder raus. Ein Ergebnis erfahre ich nach 11Uhr, ich soll anrufen.

11Uhr: ich rufe an und die Schwester sagt mir, dass mein Progesteron nun hoch genug ist und ich mit der Downregulierung beginnen darf. Heute Abend zwischen 21 und 23Uhr nehme ich das erste mal das Nasenspray.
Nun also geht es los. 3 Tage verzögert beginnt unsere Vorbereitung auf die ICSI, die künstliche Befruchtung.

Wie es weiter geht: Irgendwann demnächst werde ich ganz normal meine Periode bekommen. Da rufe ich dann in der Klinik an und die Schwester wird mir sagen, wann ich mit dem spritzen anfangen soll.

Dienstag, 11. Juni 2013

Jahrestag...der Zweite!

Zwei Jahre nun schon...ganze 2 Jahre warten wir nun schon auf unser Wunder. Was immer noch auf sich warten lässt. Nicht unbedingt ein schöner Anlass einen Jahrestag zu...hmm...eigentlich möchte ich nicht sagen "feiern"...nennen wir es "registrieren". Wir registrieren, dass wir nun schon 2 Jahre versuchen Eltern zu werden.
Zwei Monate vor unserer Hochzeit hatten wir spontan entschieden, nicht mehr warten zu wollen. Am Anfang macht man sich noch keinen Kopf, wenn sich der Wunsch nicht sofort erfüllt. Es gab ja allerhand Stress und "Störfaktoren". Doch mit der Zeit...naja, das Thema ist ja schon ausführlich besprochen wurden.
Ich für mich habe in der letzten Zeit oft genug die letzten 2 Jahre Revue passieren lassen, dafür brauch ich keinen Jahrestag. Ich sehe auch so, wie die Zeit nur so dahin rennt. Und ich registriere (da haben wir wieder das neu entdeckte Wort) viele Veränderungen, an mir, an uns als Paar, an meiner Umwelt, an meinem Umgang mit der Situation.
Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben...

Danke für die Erfahrungen der letzten 2 Jahre, die mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich inzwischen bin. Danke für die Entwicklung, die ich durchgemacht habe, die Stärke, die ich daraus mitnehme. Danke für die unheimlich große Wertschätzung der Familie...nichts ist selbstverständlich!


Hoffnung ist nicht bloß ein Schimmer.
Sie ist eine eigene kleine Sonne,
die uns mit ihren Strahlen wärmt und neue Kraft schenkt.

Montag, 27. Mai 2013

Level 3: Der Aufstieg

Hallo :-)
Ich hab ne Weile nichts geschrieben, ich weiß....aber es ist auch ne Weile nichts passiert. Obwohl, ja ok, es ist doch was passiert. Ich habe meine Periode bekommen, wie zu erwarten war. Damit ist unsere 6. IUI negativ ausgegangen und wir gehen weiter, weiter auf Level 3.
Der Aufstieg zwingt uns noch einen Monat "Pause" auf, aber das ist ok so. Es fühlt sich an wie "Urlaub vom Kinderwunsch", falls es sowas überhaupt gibt. Denn schließlich ist der Wunsch ja immer irgendwie da.
So nun aber mal der Reihe nach.

Also: letzte Woche Donnerstag habe ich meine Periode bekommen und seit dem wollte ich jeden Tag in der Klinik anrufen um das weitere Vorgehen auszumachen. Doch ich habe es tatsächlich vergessen...ich habe am Donnerstag und am Freitag vergessen in der Klinik anzurufen! Erstaunlich, ich bin wirklich im Kinderwunsch-Urlaub.
Aber heute habe ich angerufen und einen Termin für den 20. Zyklustag gemacht, das wird der 11.06. sein, also noch eeeewig hin, zumindest gefühlt ewig.
Was wird da gemacht?
Es wird Ultraschall gemacht um zu kontrollieren, ob alles ok ist, ich keine Zysten habe und ob ich auch wirklich in der sogenannten 2. Zyklushälfte (nach dem Eisprung) bin. Außerdem wird mir Blut abgenommen um auch die entsprechenden Hormonwerte dazu zubekommen. Wenn das alles soweit passt, bekomme ich ein Rezept für ein Nasenspray (und das obwohl ich keinen Schnupfen habe).
Und warum wird das alles gemacht?
Um meine körpereigenen Hormone auszuschalten. Im nächsten Zyklus wird mein Körper durch künstliche Hormone angeregt, möglichst viele Eizellen gleichzeitig reifen zu lassen. Doch dazu später mehr....sonst überfordere ich euch mit all den Informationen.
Kurzinfo: ich nehme mit dem Nasenspray ein Hormon auf, was die körpereigene Hormonproduktion in der Hirnanhangsdrüse ausschaltet.
Damit fange ich dann wohl am 21. Zyklustag an. Wie oft und wie lange ich das nehmen muss, weiß ich auch noch nicht. Das wird man mir zum Arzttermin sagen.
Ungefähr am 28. Zyklustag werde ich dann wieder meine Periode bekommen und dann gehts los...unser 1. ICSI-Zyklus.

Und sonst so?
Och naja, ich muss sagen, es geht mir gut. Klar kleinere (oder auch größere) Hänger hab ich zwischendurch, aber die gibt es auch ohne unerfüllten Kinderwunsch in jedem Leben mal, oder??
Ich freue mich auf das was da kommt. Trotz der Belastungen, Termine und gesundheitlichen Risiken freue ich mich darauf....denn es birgt auch viel Hoffnung.

Montag, 13. Mai 2013

Wie ist sie gelaufen, die 6. IUI?

Die 6. und auch letzte IUI ist ziemlich schlecht gelaufen. Viele Faktoren haben einfach nicht gepasst oder waren nicht ideal. Aber der Reihe nach.

Mein Mann verabschiedet sich kurz vor 9Uhr zu seinem Termin in der Klinik. Ich bereite inzwischen unseren Kurzurlaub vor. Es regnet.
Er ist recht schnell wieder da und baut den restlichen Vormittag an unserem Schlafzimmerschrank rum.
Gegen 11:15Uhr machen wir uns gemeinsam wieder auf den Weg in die Klinik, ich habe 11:30Uhr Termin. Ich freue mich, dass mein Mann dabei ist. Wir sitzen im Wartezimmer und wir hören wie eine Frau an der Anmeldung gesagt bekommt, dass der Test positiv war. Danach hört man nur noch herzzerreißendes Schluchzen, was auf große Erleichterung schließen lässt. Mein Mann und ich schauen uns an, ich nehme seine Hand...ob wir auch jemals so eine Nachricht bekommen werden? Natürlich....oder?

Kurz nach 12Uhr werden wir aufgerufen. Wir gehen in den OP und die Ärztin bespricht das heutige Spermiogramm mit uns. Es ist schlecht, sehr schlecht. Das schlechteste Ergebnis seit der 1.IUI.
Gerade mal 420.000 Schwimmer (zum Vergleich 5.IUI: 6,75Mio (!!) Schwimmer) befinden sich in der Probe. Zu wenig zum schwanger werden, meint die Ärztin. Sie fragt uns, ob wir die IUI trotzdem machen wollen. Hmm, naja, wir haben ja schließlich schon bezahlt ;-) ! Wir entscheiden uns dafür.

Ich mach mich "frei" und wir machen noch mal Ultraschall. Und hier kommt der zweite unpassende Faktor ins Spiel. Der linke Folli ist gerade mal 17mm groß, gerade an der Schmerzgrenze. D.h. als wir den Eisprung per Spritze ausgelöst haben, war der Folli vielleicht gerade mal 16mm groß, zu klein um ein vollständig reifes Ei zu enthalten. Der rechte Folli ist bei 13mm stehen geblieben, also wird sich darin laut Ärztin keine Eizelle befinden.

Die Ärztin injiziert die Samenflüssigkeit in meine Gebärmutter. Die Ärztin zeigt uns anschließend im Ultraschall, dass die weiße Flüssigkeit an seinem Platz ist.
Für die anschließende Ruhezeit komme ich in ein Patientenzimmer, wo mir eine junge Frau das Ergebnis einer erfolgreichen ICSI (Level 3) präsentiert: Fotos ihrer 6 Monate alten Tochter. Das stimmt mich positiv und gibt mir Hoffnung. Nach 10 Minuten ruhen radeln wir bei strömendem Regen nach Hause.

Zusammenfassung: kein reifes Ei, keine Schwimmer, keine Schwangerschaft...so kann es also auch laufen.
Das Gute daran ist, kein "hibbeln", sondern entspanntes Warten auf die Mens. Das Schlechte, ein verschenkter Monat, ein verlorener Versuch.

Ich werde auch auf die Einnahme von Utrogest verzichten. Die Chancen stehen 1:1 Milliarde (wenn nicht noch mehr), dass sich da irgendwas getroffen hat in mir und deshalb sehen wir keine Sinn darin, den Zyklus unnötig künstlich (durch die Einnahme von Utrogest) zu verlängern.

Erstaunlicherweise geht es mir gut. Ich trauer dem Versuch nicht hinterher, ich freue mich auf das Kommende. Noch vor einem Jahr bin ich beim Gedanken daran, dass unser Kind in der Petrischale entstehen muss, in Tränen ausgebrochen. Jetzt freu ich mich darauf, denn es bedeutet für uns die größten Chancen Eltern zu werden.

Ach ja und den Kurzurlaub haben wir verschoben, wegen schlechtem Wetter...

Mittwoch, 8. Mai 2013

Folli-TV: Doppelproduktion

Mein Termin zum Folli-TV ist 8Uhr morgens. Diesmal bin ich arg unsicher, da ich irgendwie nicht so richtig weiß, wo ich im Zyklus bin. Es zwickt und zwackt sowohl links als auch rechts im Unterleib, aber sonst hab ich noch keine weiteren Anzeichen, die auf erhöhte Fruchtbarkeit schließen lassen.
Ich spreche vorher mit meinem Mann alle Varianten durch, da wir ja eigentlich am Donnerstag in Kurzurlaub fahren wollen.
Variante 1: mein Ei ist reif und wir können am Mittwoch die IUI machen und Donnerstag in Kurzurlaub fahren.
Variante 2: mein Ei wird erst Freitag reif sein, wir machen die IUI am Freitag und canceln den Urlaub.
Variante 3: mein Ei wird erst zum Wochenende reif, wir canceln die IUI und machen die Downregulierung für die ICSI schon einen Monat früher als geplant. Dafür müsste ich erst an Zyklustag 20  wieder in die Klinik und wir könnten in Ruhe in Kurzurlaub fahren.
Ok, alles ist besprochen und nichts ist planbar.
Ich radel gemütlich zur Klinik. Es steht mal keine lange Schlange an der Anmeldung, ich bin erstaunt. Nach kaum 10 Minuten Wartezeit gehts zur Untersuchung.
Wir schauen rechts...ein Follikel von ca. 13mm, der hat also ca. noch 4 Tage Zeit. Aber vielleicht ist links ein größerer Follikel. Wir schauen links...noch ein Follikel von knapp 14mm. Ui, was ist das denn? So entstehen Zwillinge meint die Ärztin. Es reifen 2 Eier gleichzeitig heran.
Entweder die zanken noch ums Vorrecht und einer setzt sich durch oder sie wachsen beide weiter. Wir entscheiden uns dafür, die IUI am Freitag zu machen. Da wird ja noch mal Ultraschall gemacht und da können wir sehen, wie es sich entwickelt hat. Falls es dann immer noch 2 Follikel sind, müssen wir unterschreiben, dass wir die IUI trotzdem machen, wegen des erhöhten Risikos einer Zwillingsschwangerschaft.
Und machen wir die IUI dann trotzdem? Obwohl es Zwillinge werden könnten? Klar machen wir es trotzdem. Es sind nur 2, nicht 5. Natürlich kennen wir die Risiken, die eine Zwillingsschwangerschaft mit sich bringt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass beide befruchtet werden, ist so verschwindend gering, wir lassen den Zyklus nicht ungenutzt.
Bedeuten 2 reife Eier doppelte Chance? Hmm, schwer zu sagen, denn die gleiche Anzahl Schwimmer teilen sich ja so auf 2 Eier auf. Aber sie haben zweimal die Chance ein Ei zu befruchten. Hin wie her, ein befruchtetes würde uns ja schon reichen.

Ach und in Urlaub fahren wir trotzdem, es wird ein verkürzter Kurzurlaub. Freitagnachmittag gehts los!


Montag, 6. Mai 2013

"Funktionieren, muss funktionieren"

Aufstehen, frühstücken, zur Arbeit gehen, arbeiten, einkaufen, Sport machen, Abendessen machen, schlafen gehen...ich funktioniere so vor mich hin. 
Ich habe ein Tief, ein tiefes Tief. Ich komm da grad gar nicht raus. Bin lustlos, unmotiviert, antriebslos. Kann mich kaum überwinden, irgendwas aus Freude daran zu tun. Ich mach es einfach, weil ich es immer so mache und weil ich es machen muss. Es kostet mich irgendwie viel Kraft. Fühl mich ausgelaugt, irgendwie "grau", falls man sich wie eine Farbe fühlen kann.
Worauf soll ich mich denn noch freuen? 
Unser Urlaub ist unsicher, wann und wie wir den überhaupt machen können. Wegen der Kinderwunsch-Behandlung.
Unser nächster Kurzurlaub zum paddeln im Spreewald fällt wahrscheinlich ins Wasser, wegen der Kinderwunsch-Behandlung.
Alles ist unsicher und alles ist nur warten. Und alles ist immer "wegen der Kinderwunsch-Behandlung".
Wie sagte mein Mann neulich so passend "die Jahre sind so verloren"....
Es gibt im Moment nur 2 Orte an denen ich mich wohl fühle: in den Armen meines Mannes und mit meinem Mann draußen in der Natur, irgendwas unternehmen, raus und an nichts denken müssen.

In diesem Sinne....morgen ist Folli-TV für die 6.IUI.

Dienstag, 30. April 2013

Beratungsgespräch

Beratungsgespräch in der Klinik. Obwohl ich schon so viel zum Ablauf und den Vorgängen im und außerhalb des Körpers weiß, bin ich aufgeregt. Ist halt doch was anderes, wenns dann einen selbst angeht.

Schon der Gang zur Anmeldung zeigt, wie "abgelenkt" wir vom Thema sind. Wir haben alle Informationsunterlagen, die wir eigentlich zum Gespräch wieder mitbringen sollten, vergessen. Na egal, wir wissen wie es abläuft, so theoretisch und kennen die Risiken, so theoretisch.

Wir sitzen vor der Ärztin, sie erklärt den nächsten Behandlungsschritt, Level 3, die ICSI.

Zusatzinfo ICSI, intrazytoplasmatische Spermatozoeninjektion:
Der natürliche Zyklus wird künstlich stillgelegt. 
14 Tage lang wird die Eizellenreifung mit künstlichen Hormonen stimuliert. Durch die künstlichen Hormone wachsen bis zu 15 Follikel gleichzeitig, d.h. es reifen 15 Eizellen gleichzeitig heran. Der Wachstum der Follikel wird ständig per Ultraschall kontrolliert, damit die Dosis der künstl. Hormone jederzeit angepasst werden kann. 
Sind die max. 15 Eizellen reif werden sie per Punktion unter Vollnarkose entnommen. Anschließend werden alle entnommenen Eizellen sofort befruchtet. 
Sie werden befruchtet, in dem eine Spermazelle von meinem Mann per Spritze direkt in die Eizelle eingebracht wird. Von da an sind sie sich selbst überlassen. 
Es kann zu einer Verschmelzung kommen, muss es aber nicht. 
Anschließend wachsen die befruchteten Eizellen 2-3 Tage in der Petrischale. 
2 von den gut wachsenden Eizellen bekomme ich dann in meine Gebärmutter eingesetzt. Die anderen werden eingefroren, für weitere Versuche ohne vorherige Hormonstimulation.

Soweit die Theorie. Nun zur Praxis.
Wir werden diesen Zyklus noch einmal die IUI (Level 1) versuchen. Dann kommt ein Zyklus Pause, in dem Zyklus wird die sogenannte Downregulierung gemacht (Stilllegung des natürlichen Zyklusses). Danach geht es los, jeden Tag spritzen, alle 2 Tage zum Ultraschall, hoffen, beten, fürchten.
Es gibt Risiken, klar, jede Menge.
Am meisten fürchte ich die Überstimulation. Das ist nicht ohne...
Die Eierstöcke werden schließlich zu einer Überproduktion angeregt und die Grenze zur Überstimulation ist nah. Aber durch die häufigen Kontrollen in der Klinik, hoffe ich mal, dass dem schnell entgegen gesteuert werden kann.

Im Anschluss an das Gespräch wird mir noch Blut abgenommen. Es soll das Anti-Müller-Hormon bestimmt werden. Das AMH sagt aus, wie viele Eizellen ich noch auf Lager habe. Aufgrund dieses Wertes kann die Stimulation mit den künstlichen Hormonen genau eingestellt werden.
Die Schwester wirkt etwas unsicher...nachdem mein rechter Arm durchlöchert wurde und nichts bei raus kam, hat sie sich am linken versucht. Der sieht nun wie nach einem Massaker aus...blau, gelb, lila, rot in einer Größe von 3x3 cm ! Das kann ja heiter werden.

Nach dem Termin sind wir beide irgendwie niedergeschlagen. Die Warterei in der Klinik und das ganze drumherum nervt jetzt schon und es wird ja nicht besser. Wir hatten uns das Eltern werden wohl anders vorgestellt....ganz anders...irgendwie schöner.

Wir steigen auf, auf Level 3. Ein Aufstieg den wir uns gern erspart hätten.
Wie ist die Stimmung? Nun ja, gemischt. Ich schwanke zwischen Hoffnung, Optimismus, Angst und Traurigkeit.

Freitag, 19. April 2013

Weiß wie Schnee

Ich habe gut geschlafen, wow...wer hätte das gedacht. Vielleicht lags am Baldrian, den ich gestern Abend vorsorglich genommen habe, vielleicht aber auch daran, dass man sich immer mehr an das Prozedere gewöhnt. Es läuft immer alles in einem wiederkehrendem Kreislauf ab, man tut immer das gleiche, die aufkommenden Emotionen sind immer die gleichen, das Ergebnis ist immer das gleiche.

Ich halte heut morgen wieder einen schneeweißen Test in der Hand. Klar zittern wieder meine Hände und mir ist ganz schummerig vor Aufregung. Aber das ebbt recht schnell ab und ich fühle mich wieder "normal". Fühlen kann ich irgendwie direkt nach dem Test nichts. Eigentlich schlimm, wie schnell man dann einfach weiter macht, waschen, frühstücken, fertig machen fürs Büro, läuft alles automatisch.
Mein Mann und ich umarmen uns, er meint zum Ergebnis "war ja klar". Ich erinnere ihn an die Hoffnung, die wir nicht aufgeben dürfen und an den Fall einer Bekannten, die mit ähnlichen Bedingungen und gleicher Behandlung vor kurzem schwanger geworden ist, es kann also so klappen. Er meint "nur bei uns nicht".

Ich zitiere an dieser Stelle mal eine liebe Freundin "Verdammte Scheiße!!!" (mit 3 Ausrufezeichen)

Nächstes greifbares Ziel: Beratungsgespräch in einer reichlichen Woche.

Donnerstag, 18. April 2013

graue Haare....

Vor einer ganzen Weile, ich glaube es dürfte so ein knappes Jahr her sein, hat meine liebe Frau Mama graue Haare in meinem Haupthaar entdeckt. Das war für mich damals ein Schock. Ich wollte es erst gar nicht glauben, doch ein sehr genauer Blick in den heimischen Spiegel offenbarte die furchtbare Wahrheit. Eigentlich hatte ich vor, meine natürliche Haarfarbe voll und ganz zur Geltung kommen zu lassen, doch nach dieser schockierenden Neuigkeit, rief eine innere Stimme "her mit der künstlichen Haarfarbe".
Ich also eine Farbe namens "mittelblond" in meine Haupthaar geschmiert. Irgendwie hatte ich anschließend den Eindruck, ich hätte leicht rötliche Haare. Aber von mir aus, alles besser als grau.
Nach einem langen Urlaub mit viel Sonne, sahen meine Haare dann ganz moderat erblondet aus. Ich meinte auf Fragen nur "von der vielen Sonne..." .
Tja, aber wie das so ist, Haare wachsen und damit verabschiedet sich die künstliche Schönheit und das alte Elend findet wieder den Weg zurück ans Tageslicht.
Und nun...kommt es mir vor, als entdecke ich jeden Tag ein neues graues Haar. Was sicher auch damit zu tun hat, dass es ja nun morgens Tageslicht-hell im Badezimmer ist.

Jetzt fragt ihr euch sicher, warum zur Hölle schreibt sie das hier?? Nun ja, unter anderen Umständen wäre mir die spontane Ergrauung und damit die offensichtlichen Zeichen, dass ich älter werde, egal. Ich würde sie wahrscheinlich kaum wahrnehmen bis zu dem Zeitpunkt der kompletten Ergrauung.
Aber in Verbindung mit dem Kinderwunsch ist es für mich sooo schwer zu ertragen. Es kommt mir vor, als wenn meine Uhr nicht mehr nur laut tickt, sondern nun auch noch wie ein Damoklesschwert über meinem Kopf (womit wir den Kreis zum Haupthaar schließen) hängen.

Wahrscheinlich kann kaum jemand diese Gedankengänge nachvollziehen. Müsst ihr ja auch nicht...
Aber das sind meine Gedanken und die teile ich mit euch, so wirr und unverständlich sie auch sein mögen.
Ich höre schon die Kommentare "ihr habt doch noch Zeit"; "so alt bist du nun auch wieder nicht"; "manche haben erst viel später Kinder bekommen". Ja klar, das ist alles richtig .... und total rational. Doch Gefühle sind irrational und halten sich nicht an rationale Vorgaben.


Nächste Woche wird ein Termin bei der Friseurin meines Vertrauens gemacht!

Bis Bald.

Montag, 15. April 2013

Hoffnung

Zitat Duden:
[Hoffnung]: das Hoffen; Vertrauen in die Zukunft; Zuversicht, Optimismus in Bezug auf das, was [jemandem] die Zukunft bringen wird; positive Erwartung, die jemand in jemanden, etwas setzt.

Am Wochenende musste ich immer wieder an die Hoffnung denken, an die Bedeutung, allgemein und für mich.

Warum? Weil Hoffnung eine sehr große Rolle spielt auf unserem Weg zum Wunschkind. Auch wenn ich enttäuscht bin, oder mal wütend, oder einfach traurig oder neidisch (ja ich bin auch neidisch), dann ist da trotzdem immer Hoffnung. Sie ist da wie ein fester Bestandteil, darauf konnte ich mich bisher immer verlassen, die Hoffnung ist immer da. Wie ein guter Freund, der den Arm um einen legt und sagt "hey, ich bin noch da".

Ok, manchmal ist sie wie ein durchsichtiger grauer Schleier, kaum erkennbar zwischen all den anderen sehr dominanten Gefühlen wie Angst, Neid, Wut, Trauer, Enttäuschung. Aber sie ist immer da. Dann wieder steht sie vor allen anderen und schiebt sich in den Vordergrund, sie darf das.

Ich verdanke ihr viel, mein Durchhaltevermögen zum Beispiel, die Kraft das alles durchzustehen und immer weiter zu machen, das Vermögen meinen lieben Mann in den Arm zu nehmen und Trost zu schenken und meinen Glauben, dass eines Tages alles gut werden wird.

Danke, Hoffnung! Was tät ich nur ohne dich?