Mittwoch, 27. März 2013

Einfach entspannen...

...oder warum ein Dreieck nicht einfach zum Kreis wird!
Es war einmal ein Dreieck, das war eigentlich ganz glücklich in seinem Dasein. Es lebte so vor sich hin und dachte ab und an daran, dass es vielleicht ganz schön wäre, ein Kreis zu sein. Dann könnte es sich viel leichter fortbewegen, es wäre nicht immer alles so anstrengend und Kräfte raubend. Da kam ein Kreis und bemerkte den Wunsch des Dreiecks. Der Kreis wusste auch nicht, wie aus dem Dreieck ein Kreis werden kann. Aber so schwer kann es doch nicht sein, dachte sich der Kreis. Das Dreieck solle sich einfach mal etwas entspannen, dann würde es sicher ganz einfach zum Kreis werden, meinte der Kreis. Das Dreieck versuchte nicht mehr daran zu denken, dass es lieber ein Kreis wäre. Doch bei fast jedem Schritt im Leben des Dreiecks wurde es wieder mit dem Wunsch konfrontiert ein Kreis zu sein. Als das Dreieck dann wieder daran dachte, dass es doch lieber ein Kreis wäre, erschrak es und dachte an die Worte des Kreises, es solle sich einfach ein bisschen entspannen. Das Dreieck wurde traurig und bekam das Gefühl, selbst schuld daran zu sein, dass es nicht zum Kreis wurde...denn es konnte sich ja nicht genügend entspannen.

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Immer wieder bekommen wir allerhand gut gemeinte Ratschläge. Ja ich weiß, es ist nur gut gemeint und vielleicht auch in der Hilflosigkeit und dem Wunsch uns irgendwie helfen zu wollen begründet. Aber inzwischen bekomme ich echt innerlich einen Krampf und es stößt mir mehr als sauer auf.
In den inzwischen mehr als 2 Jahren des unerfüllten Kinderwunsches, habe ich mich sehr entwickelt und verändert. Am Anfang war ich oft einfach nur traurig und habe kein Sinn darin gesehen, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, die mir vielleicht Freude machen könnten. Alles war wie eine dicke graue Wolke um mich herum, mein Lebensmittelpunkt war unser sich nicht erfüllender Wunsch nach einem Kind. Ich konnte mich kaum zu irgendwas motivieren, wollte keine Pläne machen und sei es nur Urlaub gewesen. Es war für mich einfach nicht möglich, an einen Urlaub zu zweit zu denken und daran Freude zu empfinden.
Doch mit der Zeit habe ich gelernt, den Wunsch nach einem Kind nicht zum Mittelpunkt unseres Lebens zu machen. Natürlich ist es nach wie vor unser größter Wunsch, doch man kann und darf daneben auch Freude empfinden. Bis hier hin war es ein langer und harter Weg für mich.

Ich habe wieder angefangen Urlaubspläne zu machen. Schließlich hat es doch auch sein Gutes, dass wir einfach in Urlaub fahren können und absolut flexibel sind.
Ich habe wieder angefangen Sport zu machen. Radfahren nach der Arbeit tut einfach so gut und bläst alle negativen Gedanken aus meinem Kopf.
Ich habe mir verschiedene Hobbys gesucht, die mich kreativ fordern. So sitze ich abends nicht "rum" und bin meinem Gedankenkarussell ausgeliefert.
Ich bin süchtig nach Hörbüchern, ich höre wann immer ich kann. Es tut mir gut, ich kann mein Gehirn stumm schalten. Es lenkt mich ab, es entspannt mich.
Ich spreche über unsere Situation, mit der Hoffnung auf Verständnis und offene Ohren.

Doch eigentlich bin ich niemandem eine Erklärung schuldig, ob ich mich auch genug entspanne. Ich habe für mich einen guten Weg gefunden, mit der Situation und den Belastungen der Behandlung umzugehen. Ich lasse Gefühle zu, wenn sie da sind und freue mich darauf, dass der nächste Tag wieder ein besserer wird.

Vielleicht habt ihr ja Interesse und Zeit auch noch diesen Artikel zu lesen. Er soll rein informativ sein und nicht als Rechtfertigung verstanden werden. Ich möchte nur verstanden werden und mich nicht schuldig fühlen müssen, wie das Dreieck, das gern ein Kreis gewesen wäre.

Liebe Grüße

Montag, 25. März 2013

Und wieder beginnt alles von vorn

Tja was soll ich dazu noch groß schreiben? Es beginnt alles wieder vorn vorn. Ich habe meine Mens bekommen und damit stirbt auch der letzte kleine Hoffnungsfunken.
Wir haben mit dem negativen Test beschlossen, es noch mindestens einmal so weiter zu probieren und damit beginnt der Kreislauf von Neuem.
Ich werde dann in der Klinik anrufen und einen Termin fürs Folli-TV nach Ostern machen. Bis dahin passiert nichts aufregendes.
Sowohl das Termin- und Behandlungskarussell als auch das Gefühlskarussell beginnen sich wieder zu drehen. Aus Trauer und Enttäuschung wird nach ein paar Tagen wieder Hoffnung und Euphorie, hoffe ich.
Mehr gibts grad nicht zu sagen...

Dienstag, 19. März 2013

Träume, Schäume und Realität

In der Nacht Von Samstag auf Sonntag habe ich einen Traum, einen Traum der mir so real vorkommt, dass ich mich nach dem Aufwachen erinnern muss, dass es nur ein Traum war, leider. Ich habe von einem positiven Test geträumt. Dieses Gefühl im Traum war unbeschreiblich, ich war sprachlos, atemlos und unendlich gerührt. Doch dann bin ich leider aufgewacht.

Wir verbringen das Wochenende ganz entspannt, in harmonischer Zweisamkeit. Mein Mann werkelt an unserem Schlafzimmerschrank rum und widme mich ganz der Entwicklung meiner Kreativität und Fingerfertigkeit. Ich bemale Ostereier, häkel bis mir beinahe der Arm abfällt. Wir machen einen ganz wunderbaren Spaziergang bei Schnee und Sonne, der mir sehr gut tut.

Dann ist Sonntagabend da, nur noch einmal schlafen, dann kann ich endlich testen. Das Schlimmste oder besser, das Aufregendste ist die Ungewissheit. Ich hab auch diesmal ein gutes Gefühl, einiges ist anders diesmal, das lässt mich hoffen. Ich sehe vor meinem inneren Auge immer wieder den 2. Strich auf dem Schwangerschaftstest auftauchen, bin mir irgendwie absolut sicher, dass der Strich auftauchen wird. Ich bin diesmal so fröhlich und positiv gestimmt durch die Wartezeit gegangen, das kann doch nur etwas gutes heißen.
Ich nehme Baldrian mit der Hoffnung auf eine einigermaßen entspannte Nacht. Doch nichts ist, ich wache etliche male auf, versuche mich in der einfachsten Form der Meditation (von 100 abwärts zählen) um innerlich etwas ruhiger zu werden.
Dann klingelt endlich der Wecker. Ich stehe sofort auf und mach mit zittrigen Händen den Test. Ich starre und starre auf das weiße Testfeld, na los komm schon, zeige mir einen zweiten Strich, bitte. Ich drehe und wende den Test, vielleicht ist er ja nur schwach und es kommt aufs Licht an. Doch auch nach 10 Minuten ist da nichts, kein Hauch eines Striches, einfach nur weiß. Ich fühle mich leer...sonst ist da nichts, nur Leere.

Und nun? Wir sprechen beim Frühstück darüber, wie wir weiter machen wollen. Wir machen weiter wie bisher, wir gehen noch nicht auf Level 3 über. Noch nicht....

Den Rest des Tages blende ich das alles völlig aus, ich muss einen Kunden besuchen und bin dadurch komplett abgelenkt.
Doch abends fühle ich mich wie erschlagen, eine bleierne Schwere liegt auf mir. Ich lasse es einfach zu. Ich gönne mir ein Schaumbad und wir machen uns einen ruhigen Abend. Ich bin einfach nur froh, dass der Tag vorbei ist, wir nun Gewissheit haben und ich wieder schlafen kann.

Montag, 11. März 2013

Halbleer oder Halbvoll

Es ist immer eine Frage des Lichts, wenn ich an dieser Stelle mal Rosenstolz zitieren darf.
Ich kann sagen, ich muss noch eine Woche warten, bis ich endlich testen darf. Oder ich kann sagen, es ist nun schon eine Woche geschafft.
Die letzte Woche verging wie im Flug. Wir hatten allerhand vor und haben viele schöne Dinge erlebt. Auch diese Woche ist nicht ein Feierabend frei, jeden Tag unterwegs oder Termine. Sehr gut...da hat nichts die Chance mir die Laune zu verderben.
Denn die ist im Moment richtig gut, ich bin optimistisch und genieße einfach nur das Sein.
Klar gibt es Momente in denen mein Kopf anfängt zu arbeiten und dann werd ich auch schnell melancholisch und irgendwie so...mir fällt kein richtiges passendes Wort ein, vielleicht einfach nur traurig. Gestern unter der Dusche zum Beispiel. Da kamen sie über mich, all die quälenden Fragen und Gedanken und Träume und Hoffnungen und ja auch Zweifel. Dann schau ich in den Spiegel und mein Mund verzieht sich zu einem gequälten Lächeln, "alles wird gut" sag ich zu mir und schau mir in die Augen.
Dann verkriech ich mich schnell in die Armbeuge meines Mannes und schieb die dunklen Gedanken weg....weg...weg von mir.
Ich bin froh, dass ich hier alles einfach aufschreiben kann und ich weiß ganz genau, dass da noch andere Menschen sind, die gemeinsam mit mir auf "den Tag" warten. Und ja, ich bin mindestens genauso aufgeregt und ungeduldig wie ihr :-) ! Aber wir haben ja gesagt, wir machen den Test diesmal nicht eher, wir warten brav bis zum erlaubten Testtag.

Ich hoffe, meine Stimmung bleibt so. Ansonsten liegt das Baldrian für ruhigere Nächte schon bereit.
Danke fürs Lesen ;-) ! Bis baaahaalddd *winke*

Donnerstag, 7. März 2013

Utrogest und ganz viel los

Seit gestern muss ich wieder jeden Abend 2 Utrogest-Tabletten vaginal einnehmen. Bääääh, das mag ich echt nicht.

Zusatzinfo: Utrogest
Im Prinzip ist Utrogest reines Progesteron,  auch Gelbkörperhormon genannt. Der Gelbkörper wird nach dem Eisprung am Eierstock gebildet und soll im Falle einer Schwangerschaft das Heranreifen weiterer Eizellen verhindern. Das Hormon soll nun eine potentielle Einnistung der befruchteten Eizelle unterstützen und die Gebärmutterschleimhaut schön dick und gemütlich halten.

Eigentlich habe ich keine sogenannte Gelbkörperschwäche. Davon spricht man, wenn die Zeit nach dem Eisprung sehr kurz ausfällt. Es wird zu wenig Progesteron produziert und der Progesteronspiegel sinkt dann zu schnell wieder ab. Man bekommt mit abfallen des Progesteronspiegels die Periode. Also eigentlich ist mein Progesteronhaushalt in Ordnung, aber im Zuge einer Kinderwunschbehandlung wird gern damit unterstützt. Der Gelbkörper kann von Zyklus zu Zyklus schwanken und dem wird damit quasi vorgebeugt.
Und warum mag ich es nicht? Nun ja, es schmiert. Es ist eine ölhaltige Paste in Tablettenform, die habe ich dann in mir drin und die kann nirgends anders hin als wieder aus mir raus, da diese Paste nicht vollständig abgebaut wird. Wie auch?
Ich verzichte jetzt mal auf weitere erläuternde Details, denn dass das unangenehm ist, kann sich sicher jeder vorstellen. Aber das ist nur ein Grund, warum ich es nicht mag.
Ein anderer ist, dass Utrogest Meister im vortäuschen von Schwangerschaftssymptomen ist. Durch das konzentrierte Progesteron im Körper habe ich sporadisch verteilt folgende Symptome:
- Übelkeit
- schmerzende Brüste
- Stimmungsschwankungen bis hin zu Heulanfällen
- Blähungen
- Hunger, viel Hunger

Ich denke jede Schwangere oder Mutter kann eins oder mehrere der beschriebenen Symptome als typisch für eine Schwangerschaft beschreiben.
Juchhu...ich habe die Symptome ohne schwanger zu sein, zumindest bisher. Kein Wunder, dass man sich da allerhand einbildet. Aber er (der Körper) wird immer unglaubwürdiger. Bei jedem "neuen" Symptom wink ich nur noch lachend ab "alles schon dagewesen".

Tja und sonst so? Es ist bei uns allerhand los und das ist auch gut so. Sogenannter Freizeitstress! Umso aktiver wir unterwegs sind, desto weniger Zeit hat mein Gehirn mich zuzutexten.
Skifahren nach Feierabend, Radfahren von der Arbeit nach hause und dann gleich noch in die Sauna, häkeln bis der Arzt kommt (aua mein linker Arm), Hausarbeit mit Hörbuch (Gehirn stumm schalten), Spieleabend mit Freunden.
Es geht mir gut...noch!

Dienstag, 5. März 2013

März 2013: 4. Insemination

Am Sonntag habe ich den ganzen Tag ein mehr oder weniger starkes ziehen und stechen auf der linken Seite im Unterleib. Hüpft mein Eichen doch schon einen Tag zu früh? Ich hoffe nicht, dann wäre der Versuch hinüber. Pünktlich 14Uhr bekomm ich meine Auslösespritze verpasst, tut wieder gar nicht weh, mein Mann hat das inzwischen gut drauf. Innerhalb 24-36 Stunden nach der Spritze soll nun das Ei hüpfen, wenn es noch nicht gehüpft ist.

Montag: Tag der Insemination
Ich gönne mir einen ruhigen Vormittag, zumindest ist das Plan. Die Sonne strahlt heut mit aller Kraft, das erste mal seit ziemlich langer Zeit....ich interpretiere das als gutes Zeichen ;-)
Mein Mann lässt mich schlafen, während er wie immer 6Uhr aufsteht und auf Arbeit fährt. 9Uhr geht er in die Klinik um seine Probe abzugeben. Er ruft mich an, es ist alles gut gelaufen, er musste kaum Zeit im Wartezimmer verschwenden.
Ich nutze den freien Vormittag nun doch für einige Erledigungen, Wäsche waschen, Staub wischen, aufräumen. Dann fange ich an mich "vorzubereiten". Ich gehe duschen, mache ein bisschen Wellness, alles ganz in Ruhe. Draußen ist Frühling, herrlich.
Ich verzichte auf das Fahrrad und nutze den Weg zur Klinik für einen Spaziergang. Zu meiner Verwunderung bin ich echt entspannt, wahrscheinlich kommt schon Routine auf. Pünktlich 11.30Uhr sitze ich im Wartezimmer, es ist sehr viel los und ich muss länger als sonst warten. Nun werde ich doch nervös, schließlich sind schon fast 24 Stunden seit der Spritze vorbei und ich habe ja immer noch Bedenken, ob das Ei nicht doch schon eher gehüpft ist. Endlich werde ich und 2 andere Frauen aufgerufen. Als erstes geht ein Paar in den OP...beim ersten Mal waren auch noch zu zweit. Die andere Frau und ich sitzen vor dem OP. Auf seltsame Art und Weise fühle ich mich mit ihr verbunden.
Ich zähle die Minuten, ich möchte endlich wissen, ob es vorbei ist oder doch noch nicht.
Dann werde ich aufgerufen. Wir schauen das Spermiogramm an, die Ärztin meint, es sind 8% schnell vorwärts bewegliche und immerhin 67% langsam vorwärts bewegliche Schwimmer unterwegs. Insgesamt können wir 6,75 Mio kleine Schwimmer auf die Reise schicken. Ich freue mich, ich hatte mir 7 Mio gewünscht, fast erfüllt.
Dann schauen wir per Ultraschall den Follikel an, er ist riesig: 31x34 mm, wow...kein Wunder das es zieht und drückt. Die Ärztin meint, er wird durch die Spritze aufgebläht und das Ei befindet sich quasi mitten im Sprung. Ich bin erleichtert, dass es noch nicht vorbei ist und empfinde den Zeitpunkt für nahezu perfekt.
Der Muttermund will nicht so wie die Ärztin will und es tut doch ganz schön weh diesmal...aber es ist schnell vorbei. Wir schauen, wo die Schwimmer sind und ich sehe die weiße Flüssigkeit in meiner Gebärmutter und wünsche in Gedanken eine gute und erfolgreiche Reise.
Im Ruheraum liegen zwei junge Frauen, die gerade eine Gebärmutterspiegelung hinter sich haben, sie stehen am Anfang der Diagnose. Sie sind interessiert und ich erzähle, somit habe ich keine Zeit für meinen eigenen Gedankenstrudel.
Auf dem Weg nach hause schaue ich mir die Werte des Spermiogramms an, sehe die neue Diagnose: OAT 1°, schaue auf die Werte, bin der Meinung, die Diagnose ist falsch. Es sieht alles so gut aus. Doch dann fällt mir ein, dass die Diagnose auf Grund der Werte vor der Aufbereitung gestellt wird. Und diese Werte sehen wirklich nicht sehr gut aus. Zu hause vergleiche ich die Werte mit den bisherigen...die Diagnose ist natürlich richtig. Die Tendenz der stetigen Verbesserung ist diesmal nicht bestätigt. Und nun? Keine Ahnung was ich grad fühlen soll, schließlich haben wir mehr Schwimmer losgeschickt als jemals zuvor...und nur das zählt. Punkt.

Den Rest des Tages verbringe ich mit einer Freundin und ihren Kindern, wir gehen Eis essen, weil Frühling ist. Das tut gut.

Abends flattert eine Nachricht ins Haus, die mich mehr umwirft als sonst. Eine Freundin erwartet im August Nachwuchs. Ich freu mich für sie, keine Frage. Jedes Kind ist ein Segen und großes Glück. Aber für mich hat die Sache immer zwei Seiten. Die des Freuens für die Glückliche und die andere Seite. Die andere Seite besteht aus Traurigkeit, Neid und auch ein bisschen Wut. Auf keinen Fall Wut auf die Freundin, um Gottes willen. Wut auf die Situation, Traurigkeit über die Situation. Die hohe Dosis Schwangerschaftshormonone, die ich gestern gespritzt bekommen habe, tut ihr übriges.
Ich weine, kann mich kaum beruhigen...es tut weh. Morgen wirds wieder besser sein, hoffe ich.

Zusatzinfo:
Die Auslösespritze enthält 5000 Einheiten HCG. HCG ist das Schwangerschaftshormon, welches auch den zweiten Strich auf einen Schwangerschaftstest zaubert und bei einigen Frauen während der ersten Wochen für Übelkeit oder ähnliches sorgt. HCG bildet sich mit Beginn einer Schwangerschaft und die Konzentration im Blut verdoppelt sich ca. alle 2 Tage. Eine Schwangere Frau hat ca. in der 6./7. Woche einen so hohen HCG-Wert. Nur das bei einer Schwangeren der Wert gemächlich ansteigt, ich bekomm ihn auf einmal verpasst.

Nun beginnt wieder die Zeit des Wartens. Noch bin ich ganz ruhig, nehme mir fest vor, es diesmal auch zu bleiben. So ist zumindest der Plan.

Freitag, 1. März 2013

Folli-TV: einmal läuft es wie gewünscht!

Zyklustag 11: Folli-TV
Gestern Abend bin ich mit Ohrstöpseln in den Ohren Hörbuch hörend durch die Wohnung gewuselt und hab alles geputzt was eben geputzt werden musste. Danach lag ich ko auf dem Sofa, eingekuschelt in eine Decke und hab mich vom TV bedudeln lassen. Mein Mann meinte ich solle mich besser aufdecken, damit ich nicht so warm brüte...schließlich soll das Ei noch nicht so reif sein. Scherzkeks.
Kurz vorm zu Bett gehen, hab ich sogar für einen kurzen Moment vergessen, dass ich zum Ultraschall muss. Ich muss mich erinnern, dass ich nicht aus Versehen wie immer auf Arbeit fahre.

Doch  heut morgen kommt vergessen gar nicht in Frage. Ich bin aufgeregt und schicke Stoßgebete zum Himmel, dass der Folli doch bitte nicht zu groß ist. Wir besprechen, was wir machen, wenn er zu groß ist um auf Montag zu warten, aber eigentlich noch nicht reif genug ist. Hmm...keinen richtigen Plan, wahrscheinlich würden wir die IUI dann heute machen. Aber sofort kommt das Gefühl hoch "dann klappt es doch aber erst recht nicht".
Mein Magen krampft und ich muss mehrmals auf Klo, ich habe kalte zitternde Hände. Ich habe einfach so Angst, dass der Zeitpunkt wieder nicht ideal ist.
Ich setz mich aufs Rad und radel gemütlich zur Klinik. In der Anmeldung ist schon allerhand los, viele Frauen mit großen Taschen. Punktionen und Transfere stehen an, ich hoffe, das bleibt uns erspart (Level 3).
Auch das Wartezimmer ist schon recht voll, ich nehme mir eine Zeitung und lese was über Wechseljahre und Verdauungsprobleme...meine Hände zittern immer noch.
Dann komm ich recht schnell schon dran, heute fragt mich die Ärztin das erste mal, ob sonst alles ok ist. Scheinbar sieht man mir meine Anspannung doch ganz schön an.
Wir schauen uns per Ultraschall die aktuelle Lage an.
Zuerst die Gebärmutterschleimhaut: 9 mm, die erste Erleichterung. Bei voller Reife hat sie so 10 mm. Dann der Eileiter rechts, nichts zu sehen, nur viele kleine unreife Eibläschen.
Dann der Eileiter links, da ist der Leitfollikel. Zu meinem Erschrecken sieht er schon arg rund aus. Die Ärztin meint nur, ganz ruhig, wir messen erst mal: 17 mm....hach, sehr gut, zweite Erleichterung. Wir schaffen es bis Montag.
Ich freue mich, genau das hatte ich mir gewünscht! Am Sonntagnachmittag werden wir per Auslösespritze den Eisprung auslösen und am Montag machen wir dann ganz in Ruhe mit einem schönen reifen Eichen die IUI. Versuch Nurmmer 4 startet!