Mittwoch, 19. März 2014

Punktion .. Transfer .. Speedy

Punktion
Am Montagmorgen mache ich mich ausgehungert (weil nüchtern) auf den Weg zur Klinik. Vor der Tür der Klinik warten noch 2 andere Paare. Die Tür wird aufgeschlossen und im Gänsemarsch spazieren wir in das Wartezimmer.
Nach ein bisschen Papierkram bringt mein Mann mich aufs Zimmer und wir müssen uns verabschieden. Er muss seine "Pflicht" erfüllen und ich richte mich im Zimmer für diesen Vormittag ein.
Schon bald kommt die Narkose-Ärztin und hält mir und meiner netten Zimmernachbarin einen Vortrag über den Ablauf der Narkose und der Punktion.
Meine Zimmernachbarin ist arg nervös und ich erzähle ihr von meinen Erfahrungen von der 1. ICSI und kann sie damit hoffentlich ein wenig beruhigen. Sie ist dann zuerst dran und kommt noch leicht benebelt und ununterbrochen quasselnd nach nur 10 Minuten wieder ins Zimmer.
Jetzt bin ich dran. Natürlich bin ich nun auch etwas aufgeregt...wäre ja auch komisch, wenn mich das alles total kalt lassen würde.
Mit eiskalten Fingern liege ich im OP und die Biologin fragt nochmal meinen Namen, den Namen meines Mannes, mein Geburtstag und die Anzahl der zu transferierenden Embryonen ab. Meine Antworten scheinen alle richtig zu sein, denn dann geht es los.
Die Narkoseärztin legt den Zugang und sagt etwas von "Vordosis". In meinem Kopf fängt es an zu kribbeln...dann wünscht sie mir schöne Träume und ich weiß noch, dass ich geantwortet habe, dass ich von meinem Baby träumen werde.
Als nächstes liege ich wieder in meinem Bett und habe das Gefühl herrlich lange geschlafen zu haben. Dabei waren es nur 20 Minuten.
So langsam wird auch mein Gehirn wieder ganz und gar wach und meine Zimmernachbarin erzählt mir äußerst amüsiert, dass ich "leicht apathisch" ausgesehen hätte, als die Schwester mich wieder zum Bett gebracht hat. Ich trage gern zur Belustigung anderer bei....
Wir verbringen quasselnd, trinkend und essend einen schönen Vormittag. Gegen Mittag kommen unsere Männer und warten zusammen mit uns gespannt auf die Nachuntersuchung, wo wir endlich erfahren, wie die "Ausbeute" ist.

Endlich werde ich aufgerufen. Ich rechne mit 9 Eizellen, denn so viele reife Follikel haben wir zuletzt im Ultraschall gesehen. Dann lächelt die Ärztin mich an und sagt "na das war ja eine reiche Ausbeute bei ihnen". Aha....
Es konnten 15 (!!) Eizellen gewonnen werden. Ich bin hin und weg. Wow, mit so vielen hatte ich absolut nicht gerechnet. Doch nach einem kurzen Flash hole ich mich selbst wieder auf den Boden zurück. Bestimmt waren die nicht alle reif und am Ende bleibt es bei den 9, die sich befruchten lassen. Doch das erfahre ich erst am Dienstag.
Den Rest des Tages verbringe ich schlafend und kuschelnd auf dem Sofa.

Am Dienstag pünktlich 11:36 Uhr (11:32 Uhr war besetzt....da hat bestimmt meine Zimmernachbarin angerufen :-) ) rufe ich im Labor an, um zu erfahren, wie viele der 15 Eizellen sich haben befruchten lassen. Die Biologin fragt das geheime Passwort ab, damit auch niemand fremdes anruft um zu erfahren, wie es meinen Eizellen geht.
Und dann sagt sie folgendes:
von den 15 Eizellen konnten 14 injiziert (eine Samenzelle hinein gegeben) werden. Von den 14 injizierten haben sich 9 befruchten lassen. 7 wurden eingefroren und 2 bekommen sie morgen zurück. Erscheinen sie bitte 10:30 Uhr zum Transfer.

9 also...9 befruchtete Eizellen. Ich bin begeistert...das ist wirklich eine super Ausbeute. 3 mehr als bei der 1. ICSI. Das ist gut, ein schöner Vorrat. Jetzt dürfen die 2 kleinen noch einen Tag weiter wachsen, bevor sie bei mir einziehen.

Transfer
Mittwoch, der große Tag. Die zwei kleinen Süßen dürfen heute bei mir einziehen. Ich hoffe, sie freuen sich genauso auf mich, wie ich mich auf sie.
Ich spaziere gemütlich zur Klinik und bin viel zu zeitig da. Im Wartezimmer treffe ich meine Zimmernachbarin wieder und vertreiben uns die Wartezeit mit quasseln und gegenseitig verrückt machen.
Dann geht es los. Wir warten vor dem OP, sie wird zuerst aufgerufen und als sie wieder raus kommt, umarmen wir uns und wünschen uns ganz viel Glück. Geteiltes Leid....es tut einfach gut, mit jemanden reden zu können, der das selbe durchmacht.
Dann darf ich auf den Stuhl. Wieder stellt mir die Biologin allerhand Fragen, die ich wohl wieder alle richtig beantworte, denn sie geht daraufhin los und holt die zwei kleinen Embryonen.
Die Ärztin führt die Kanüle ein und somit ist alles bereit. Nach einer kurzen (gefühlt ewigen) Wartezeit kommt die Biologin zurück und schon dürfen die beiden es sich bei mir gemütlich machen.
Die Biologin informiert mich dann noch, dass es sich um einen 4 Zeller und einen 8 Zeller handelt. Ich kann meine positive Überraschung nicht verbergen und die Biologin stimmt mir zu. Der 8er ist echt schnell für 2 Tage. Der 4er ist absolut in der Norm....der 8er ist mein kleiner Speedy.
Absolut glücklich euphorisch verlasse ich die Klinik und alles fühlt sich toll an.
Der Speedy....er muss es einfach schaffen!

Mittwoch, 12. März 2014

4. Folli-TV: let things grow

Ich war inzwischen schon 4 mal beim Folli-TV und alles wächst und gedeiht.
Am rechten Eierstock sind es ca. 2 Follis, einer 12 mm und einer 16 mm. Zitat der lieben Ärztin "der rechte hält sich diesmal raus".
Am linken Eierstock sind es ca. 7 Follis, von 12 mm bis 18 mm ist alles dabei.
Sie wachsen diesmal alle recht unterschiedlich, was ich nicht so toll finde. Aber es ist gut zu wissen, dass sie nicht von allein hüpfen können und wir so auch auf die Nachzügler noch warten können.

Am Montag wird wahrscheinlich die Punktion sein und bis dahin heißt es noch durchhalten und fein weiter wachsen.

Körperlich geht es mir gut und ich merke fast nichts.
Aber die ganze Behandlung macht mir diesmal viel mehr zu schaffen als die1. ICSI. Ich bin emotional total unausgeglichen und durcheinander. Ich kann mich selbst nicht ausstehen, bin weinerlich und kratzbürstig. Mir ist alles zu viel, ich schlafe schlecht, habe Kopfschmerzen, mir geht alles auf den Keks, ich stelle alles in Frage....
Dabei wollte ich doch, dass mich das diesmal minimal tangiert. Aber so ist das nun mal mit dem wollen und nicht wollen.

Ich mache 3 Kreuze, wenn ich mit der Spritzerei durch bin. Aber dann geht die Warterei los...auch nicht wirklich besser.

Ach ja und wir haben die Diagnose von der Genetik: wir haben einen Brief bekommen. Juchhuu...es ist alles in Ordnung!

Mittwoch, 5. März 2014

1. Folli-TV: kleine Enttäuschung

Die letzten 4 Tage habe ich mir jeden Abend pünktlich 22Uhr meine Dosis verpasst. Alles kein Problem, keine Überwindung mehr nötig...man kennt sich ja inwzischen aus.
Da wir ja versuchen ein paar mehr Eizellen als beim letzten Versuch reifen zu lassen, haben wir mit einer höheren Dosis schon angefangen zu stimulieren.
Dementsprechend gespannt bin ich heute auf den Ultraschall.
Wie jeden Tag quäle ich mich gegen 6Uhr aus dem Bett und frühstücke mit meinem Mann. Heute allerdings mal im Schlafanzug, denn ich habe noch Zeit. Mein Termin ist erst 9Uhr.
So kann ich noch in aller Ruhe einiges fürs Abendessen vorbereiten, denn wir bekommen heute Gäste. Außerdem schaffe ich es noch ein bisschen zu häkeln, die beste Ablenkung überhaupt. Darüber vergesse ich alles...ein neues Projekt und ich bin hin und weg. Im Moment häkle ich Mutperlenbeutel für die örtliche Kinderonkologie. Ein wirklich schönes Projekt an dem sich noch ganz viele andere Frauen beteiligen. Sie nähen, häkeln, stricken was das Zeug hält...doch das ist eine andere Geschichte.
Zurück zum Ultraschalltermin.
Heute mal wieder beim Herrn Doktor...doch ich habe keine Angst mehr...wir haben bei der letzten ICSI und dem Talk über gleiche Urlaubsziele unseren Frieden miteinander gemacht.
Nach keinen 5 Minuten Wartezeit werde ich ins Untersuchungszimmer gerufen. Der Herr Doktor fragt mich ob alles in Ordnung ist und ob ich mit der Spritzerei zurecht komme. Ich sage ihm, dass es mir gut geht, dass ich noch gar nichts spüre und dass das Spritzen kein Problem sei.
Dann schaut er nach und dann bin ich irgendwie enttäuscht. Rechts sehe ich nur einen Leitfollikel, aber dahiner können sich noch weitere versteckt haben. Links sehen wir 5 gleichmäßig wachsenden Follikel. Hmm, ich hatte mit einer größeren Ausbeute gerechnet...aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend.
Er aktualisiert meinen Spritzenplan, die Dosis wird weiter erhöht. Dann meint er noch, dass wir wohl wieder so auf 8 - 10 Follikel kommen werden und dass wir uns am Freitag wieder sehen.
Ich frage noch schnell, ob Sauna und schwimmen ok sind. Er nickt und antwortet: "wenn Sie nicht ertrinken!". Spaßiger Typ....nach einigen traumatischen Untersuchungen im letzten Jahr, freunden wir uns jetzt doch langsam an.

Erst war ich richtig enttäuscht. Wir haben extra mit einer höheren Dosis angefangen um eine höhere Ausbeute zu erreichen...und dann? Alles wie beim letzten Mal...kaum mehr....vielleicht sogar nur genauso viel.
Doch was solls....Enttäuschung ändert gar nichts daran. Damit kann ich keine 3 oder 5 Eier mehr an die Eierstöcke zaubern. Es bringt mir gar nichts, wenn ich mich darüber ärgere...nur schlechte Laune. Ich muss alles, was mein Körper bereit ist mir zu geben, hinnehmen und akzeptieren.
Also mach ich das auch...wenn es so ist!

Fotoreihe kommt demnächst ;-)