Sonntag, 21. Dezember 2014

Oktober: der Bluttest

Der Tag an dem der Bluttest war, der 8.Oktober...
11Uhr habe ich einen Termin in der Klinik zum Ultraschall, zur Kontrolle der Eierstöcke. 11Uhr erst, hmm...wenn ich da erst Blut abgebe, kann es sein, dass ich an diesem Tag das Ergebnis nicht mehr bekomme. Möchte ich das riskieren? Natürlich nicht!
Pünktlich 8Uhr zur Praxisöffnung stehe ich in der Praxis und bitte darum mir Blut abzuzapfen. Das wird auch bereitwillig getan. Ok, alles klar, dann bis später.

Kurz vor 11Uhr ich stehe in der Praxis in der Schlange an der Anmeldung...ich bin so unendlich nervös, ich tippel von einem Fuß auf den anderen. Eine junge Frau steht noch vor mir, eine andere junge Frau steht an der Anmeldung. Meine Lieblingsschwester macht die Anmeldung. Sie sieht mich in der Schlange stehen....sie schaut mich an, ich schaue sie an....ich mache ein fragendes Gesicht....sie grinst und streckt beide Daumen nach oben!!! Ich drehe fast durch, ich weiß nun gar nicht mehr wohin mit mir...mein Puls rast, ich schwitze...oh man, wie warm mir ist, ich muss die Jacke ausziehen, sofort!

Endlich bin ich an der Anmeldung: meine Lieblingsschwester sagt mir den HCG-Wert..146. Ist das ein guter Wert frage ich....ein solider Wert sagt sie.

Nach einer gefühlten Ewigkeit im Wartezimmer darf ich zur Ärztin ins Behandlungszimmer. Ich bin immer noch total hibbelig und bekomme alles nur durch einen Schleier mit. Sie macht einen Ultraschall und es sieht alles gut aus...also das was man sieht. Vom Embryo sieht man natürlich noch nichts, leider!!
Ich bekomme einen Termin für einen erneuten Ultraschall in zwei Wochen. Nach dem Warten ist vor dem Warten....

Mit einem grinsen im Gesicht verlasse ich die Praxis...ich fahre direkt zu meinem Mann zur Arbeit. Ich rufe ihn an, bitte ihn mal kurz rauszukommen...ich drehe mich von dem Eingang weg, sonst würde mein lächeln und die kullernden Tränen schon alles verraten. Kaum ist er da, falle ich ihm um den Hals, murmel etwas von "positiv" und schluchze....

Der erste kleine Schritt ist geschafft...wir sind schwanger!

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Oktober: der Test vor dem Test

Wir schreiben das Jahr 2014, Oktober...3 Tage vor Bluttest.
Ich bekomme leichte Schmierblutungen...toll, das wars dann wohl. War ja klar...warum sollte es denn ausgerechnet bei uns und ausgerechnet jetzt und überhaupt mal klappen? Ich setze eigenmächtig alle Medikamente ab....wozu noch weiter die Mens hinauszögern und so das Leid nur verlängern?
1 Tag vor Bluttest:
Immer noch keine Mens da, auch keine Schmierblutung mehr...alles schneeweiß, trotz absetzen der Medikamente. Da waren doch sonst immer schon wenigstens deutliche Schmierblutungen. Unsicherheit macht sich breit...und...Hoffnung.
Ich bin im Büro, ungeduldig, ein nervliches Wrack. Bei jedem Gang zur Toilette wird Schlüppi und Toipapier nach Anzeichen auf Blut untersucht...nichts.
Ok, dann mach ich jetzt so einen bescheuerten Test...dann hab ich wenigstens Gewissheit, dass es wirklich nicht geklappt hat und kann in Ruhe weiterleben.
Ich geh in die Drogerie...kaufe den billigsten und einfachsten Streifentest, den es gibt. Wieder zurück im Büro, ab aufs Klo und raufgepullert auf den billigsten und einfachsten Streifentest. Noch bissel drauf geguckt...nichts...zurück in die Packung das Ding, erstmal weglegen und zurück an den Arbeitsplatz.
Hmm, jetzt hab ich nicht mal die 3 Minuten abgewartet...also zurück aufs Klo, billigsten und einfachsten Streifentest aus der Packung gefummelt, drauf gestarrt...bei schlechtem gelben künstlichen Licht...seh ich da....einen zweiten Strich????!!! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Wie jetzt? Verdunstungslinie? Hab ich doch zu lange gewartet, bis ich drauf geguckt habe?
Kann es Rest-HCG von einer Spritze sein? Eigentlich habe ich mir das letzte HCG zum Auslösen des Eisprungs gespritzt...ich sollte diesmal nichts nachspritzen, da meine Eierstöcke schon so dick genug waren und das nur eine Überstimulation gefördert hätte.
Ich rufe meinen Mann an "Schatz, ich habe es nicht mehr ausgehalten und den billigsten und einfachsten Streifentest gemacht....und...naja, nun ja...da ist ein zweiter Strich..." Antwort meines Mannes: "Aha...naja, warten wir mal den Bluttest morgen ab". Wahnsinn, wie ruhig er da bleiben kann...aber das holt mich wieder auf den Teppich zurück. Warten wir den Bluttest ab...

Mittwoch, 10. Dezember 2014

September: Transfer und Warteschleife

Eigentlich gibt es zum Transfer nicht so viel zu sagen. Alles lief ab wie immer, ich ging gegen 9Uhr in die Klinik und nicht viel später war ich auch schon dran. Die Ärztin beguckte meine immer noch sehr dicken Eierstöcke, verlängerte meine Krankschreibung und dann ging es schon los.
Die 2 Eizellen sind gut und genau zeitgemäß weitergewachsen und es zogen 2 schöne 4-Zeller ein. Zusätzlich sollte ich weiter etwas gegen  Thromobose spritzen, da meine Eierstöcke immer noch arg vergrößert waren und es sein kann, dass dadurch Flüssigkeit in den Bauchraum gelangt.
Außerdem gab es natürlich die tägliche Dosis Progesteron zur Unterstützung des Gelbkörpers.

Tja...und ab da hieß es wieder warten. Welcome Warteschleife...
Die lief eigentlich richtig angenehm ab. Ich war auf Grund der Beinah-Überstimulation den Großteil der Warteschleife krank geschrieben. So konnte ich die ganze Zeit zu hause sein und mich nur um mich, die beiden Zellklumpen und Dinge, die ich gern tu, kümmern. Das tat mir sehr gut!

Aber natürlich wurden die letzten 2 Tage vor dem Bluttest trotzdem wieder zu einer Zitterpartie, einem Auf und Ab in der Gefühlsachterbahn...wie das halt immer schon war und wie es auch immer sein wird.

Bis demnächst *winke*

Mittwoch, 3. Dezember 2014

September: Punktion

Mit all diesen guten Wünschen und Gedanken machte ich mich nun auf zur Punktion. Montagmorgen, nüchtern und müde, erschien ich in der Klinik. Ich kam in ein Zimmer mit 3 anderen jungen Frauen.
Einige der Frauen waren noch nicht vertraut mit dem Prozedere, andere waren schon das 2. mal zur Punktion...ich war inzwischen zum 3. mal da. Auch kein schöner Zimmer-Rekord.
Nach einer kurzen Wartezeit ging es los und ich wurde als 3. in den OP geholt. Die Narkoseärztin suchte in meiner linken Armbeuge nach einer geeigneten Vene, was sie sehr schnell aufgab und ans Handgelenk wechselte. Der Stich tat wahnsinnig weh...schlimmer als alle Blutabnahmen vorher, ich spürte es bis in die Finger ziehen.
Im Nachhinein bildete sich um mein Handgelenk ein extrem großer Bluterguss und mein Ringfinger war etliche Tage taub. Auch heute spüre ich noch ein ziehen im Ringfinger, wenn ich über die Einstichstelle streiche. Die gute Ärztin hatte scheinbar einen Nerv getroffen.
Naja, dann tauchte ich schnell in die Traumwelt ab und wachte erst im Bett wieder auf. Nachdem alle Frauen im Zimmer langsam aus der Narkose aufwachten, kamen sogar ein paar Gespräche auf...wir vertrieben uns die Wartezeit bis zur Nachuntersuchung mit quasseln, essen, trinken und Pippi machen.
Gegen Mittag wurden wir eine nach der anderen zum Nachgespräch geholt.
Der Arzt teilte mir mit, dass 18 Eizellen punktiert werden konnten. Wow...noch ein Rekord. So viele Eizellen hatten wir bisher noch nie. Wenn sich nur die Hälfte davon befruchten ließen, dann hätten wir ein schönes Polster.
Ich wurde nach hause entlassen und den Rest des Tages entspannte ich mich aufm Sofa und ließ mich von meinem Mann verwöhnen.
Meine Eierstöcke taten ganz schön weh....naja, schließlich haben sie 18 Eizellen gleichzeitig produziert.

Am nächsten Tag rief ich vormittags im Labor an und bekam die freudige Mitteilung, dass sich wirklich 9 Eizellen befruchten ließen. Ich war begeistert. Die 2 schönsten wurden weiter kultiviert und die anderen 7 kamen ab ins Eisfach. Und ich gehörte wieder zurück aufs Sofa...

Auf zum Transfer...