Freitag, 17. April 2015

Intui....Was??

So eine Schwangerschaft ist schon was ganz besonderes. Der ganze Körper verändert sich und passt sich an die neuen Bedingungen und "zu erbringenden Leistungen" an. Es passiert unheimlich viel und es beeindruckt mich zutiefst, wie das alles so "von allein" funktioniert.

Natürlich besuche ich nun auch regelmäßig einen Geburtsvorbereitungskurs. Die Hebamme erzählt uns nun schon in der dritten Kurseinheit alles über gebären, entbinden, atmen, veratmen und alles was mit dem großen Wunder zu tun hat.
Ich und die 12 anderen Mädels hocken auf Matten und Gymnastikbällen um die Hebamme herum und lauschen gespannt. Die Hebamme holt Puppe und Kunstbecken immer wieder aus ihrer Kiste und stellt dar, wie sich das Baby auf den Weg durch unser Becken nach draußen macht. Sie erzählt sehr viel von ihren eigenen 4 Entbindungen und bringt so immer wieder persönliche Erfahrungen mit in den Kurs. Auch Dinge wie Einlauf, Darmbewegung, Schleimpfropf, Dammriss, Käseschmiere, Plazenta usw. usf. finden natürlich ausführliche Erwähnung.

Doch was hat das alles mit meinem Blogtitel zu tun? Nun ja,...ich bin doch etwas überrascht, wie manche der Frauen mit dem Thema Schwangerschaft und Geburt umgehen.
Beim Thema "es geht los" und Eröffnungsphase, kam es mir zwischenzeitlich vor, als hätten die Frauen gern eine Checkliste und einen Zeitplan, wie lang bzw. wie kurz Wehe und Wehenpausen sein dürfen, damit sie wissen "jetzt kann ich ins Krankenhaus fahren". Solche Fragen habe ich mir nie gestellt. Für mich war irgendwie immer klar, dass ich genau wissen werde, wann es Zeit ist in die Klinik zu fahren. Das nur als ein Beispiel.

Haben die Frauen von heute ihr Bauchgefühl, ihre Intuition verloren? Hören wir unsere innere Stimme nicht mehr? Geht uns der Draht zur Natürlichkeit verloren?
Wenn dem so ist, dann ist das ein großer Verlust, wenn nicht der Größte überhaupt. Denn dieses innere Bauchgefühl, die Intuition ist unser Barometer für richtig und falsch...unsere Entscheidungshilfe in allen Lebenslagen.
Doch wie oft lassen wir uns von Meinungsbildnern und gut gemeinten Ratschlägen beeinflussen und vergessen dabei völlig auf unsere innere Stimme zu hören. Manchmal denkt man sogar im Nachhinein "hätte ich es mal so gemacht, wie ich es am Anfang dachte..."

Ich möchte jetzt nicht wie ein Moralapostel klingen, nein bloß nicht...doch möchte ich gerade diese Dinge, die mich dahingehend während der letzten Monate beschäftigt haben, hier in meinem Blog teilen.
Vielleicht hilft es ja auch, wieder mehr Vertrauen in die eigene Intuition zu fassen.

Findet zurück zu eurer Mitte, vertraut auf euch und eure innere Stimme, schaltet sie nicht stumm, hört ihr zu...sie weiß was zu tun ist!

Liebe Grüße

Donnerstag, 2. April 2015

--- aktuelle Meldungen ---

Oh mein Gott, wie die Zeit rennt....wo sind sie hin, die letzten Wochen und Monate? Hab ich nicht gerade erst noch den positiven Test in der Hand gehalten und auf dem Ultraschall ein winziges pumpendes Herzchen gesehen? Inzwischen misst meine Bauchumfang stattliche 97cm und es rumpelt und zappelt ordentlich rum in der Gebärmutter. Reden wir gar nicht erst vom Ultraschall, denn dort passt der Untermieter schon lange nicht mehr im Ganzen drauf.

Um die zahlreichen Fragen nach meinem Befinden zu beantworten: es geht uns gut! Es ist alles im grünen Bereich, der Untermieter wächst und gedeiht und hat es sich richtig schön gemütlich in seinem 1-Zimmer-Appartement gemacht! Manchmal scheint sich der Untermieter nach einer größeren Bleibe zu sehnen, denn dann zappelt es arg da drin rum.

Es fühlt sich alles so wunderbar und "normal" an...endlich läuft mal alles so wie es soll, zumindest bis hier her. Es zieht und sticht an allen Ecken und Enden meines Körpers, der Rücken macht schon lange nicht mehr mit, ich bin kurzatmig und watschelfüßig, ich hab Sodbrennen und Blähungen...wie gesagt, alles ganz normal.
Ich liebe das Gefühl, das kleine große Wunder unter meinem Herzen zu tragen, es zu spüren, wie es zappelt, wenn es von Schluckauf geplagt ist und eine Reaktion zu bekommen, wenn ich meine Hand auf dem Bauch lege. 

Ich kann mich wirklich nicht beschweren, ich erlebe ein tolle und beschwerdefreie Schwangerschaft...ich habe kein Wasser in den Beinen, das bisschen Übelkeit vom Anfang ist längst vergessen, ich kann immer noch gemütlich Fahrrad fahren und fleißig zum Bäuche-Yoga (Yoga für Schwangere) gehen. Mit dem Rad fühle ich mich sogar mobiler als zu Fuß. Zu Fuß bin ich schnell außer Atem und der Bauch wird hart...also lieber radeln. Das Yoga tut mir sooo gut, da kann ich mich entspannen und abschalten, die Übungen sind perfekt für meinen verspannten und schmerzenden Rücken.

Hinsichtlich Vorbereitungen kommen wir nur langsam voran. Ich steh im DrogerieMarkt in der Babyabteilung und denke immer....was davon brauch ich denn nun wirklich? Ich hab ein Buch gelesen, da steht drin, am Anfang braucht das Baby nur Muttermilch und unsere Liebe. Nun ja. zweiteres bekommts auf jeden Fall, ersteres hoffentlich auch. Erledigt, Haken dran...fertsch.
Ja ja, ganz so einfach ist es nicht, ich weiß. Wir haben immerhin schon einen Stubenwagen, einen Kinderwagen (der steht schon 3 Jahre im Keller), einen Wickelaufsatz für die Badewanne und ein paar Sachen. Einige wenige hab ich schon gekauft, und einige hab ich schon genäht. Wunderbare winzige Mützchen und kleine Hosen hab ich genäht...*hach* niedlich!
Naja wird schon....wenn ich erstmal im Mutteschutz bin, wird der Nestbautrieb schon einsetzen und mich in diverse Babyausstatter treiben.

Ist ja gar nicht mehr so lang hin, in 4 Wochen geh ich in Mutterschutz. Ich hoffe, ich bin dann noch so fit und Babylein lässt sich noch Zeit bis zum Ende, so dass ich die Zeit noch gut nutzen kann.

So damit seit ihr erstmal wieder aufm aktuellen Stand. :-)
Bis zum nächsten Mal!!

Liebe Grüße
euer angehendes Walros + Untermieter

Dienstag, 6. Januar 2015

etwas mehr als 16 Wochen

Geduldig habt ihr gewartet und jeden der Blogeinträge verfolgt um mit jedem Eintrag dem Ergebnis ein wenig näher zu kommen. Ihr habt es geschafft und kennt nun alle das Ergebnis.
Es ist nun schon mehr als 12 Wochen her, dass ich das positive Ergebnis erhalten habe. Mit anderen Worten...ich bin seit etwas mehr als 16 Wochen schwanger. Inzwischen spricht meine "leichte Wölbung" in der Körpermitte für sich und ich kann / will / muss es nicht mehr verheimlichen. Mit sehr viel stolz trage ich diese noch kleine Wölbung zur Schau, meine Hände wandern sehr oft am Tag zu dieser Wölbung und streicheln liebevoll darüber...ganz so, als ob  ich das Wunder darin direkt streicheln.
Denn es ist unser Wunder, welches sich nach langem Warten, zu uns auf den Weg gemacht hat. Immer wenn wir Freunden davon erzählen, erfahren wir so viel Mit-Freude...Tränen in den Augen, Umarmungen, Beglückwünschungen...ein erster kleiner Schritt ist geschafft, in mir wächst Leben!

Mir kommt es immer noch vor, als wäre es alles ein Traum. Morgens nach dem Aufwachen fühl ich mich komplett unschwanger...im Liegen ist der Bauch auch noch fast ganz flach. Mein Kopf arbeitet "Da soll ein Baby drin sein? Ach Quatsch! Das kann doch gar nicht sein!" Doch wenn ich dann aufstehe und vorm Spiegel stehe, da sehe ich sie wieder, die Wölbung in der Körpermitte und ein lächeln zaubert sich auf mein Gesicht...

Doch der Reihe nach:
2 Wochen nach dem positiven Ergebnis hatten wir den ersten Termin zum Ultraschall in der Klinik. Fragt nicht nach Sonnenschein! Ich war dermaßen aufgeregt...hab kaum geschlafen, innerlich war ich absolut unruhig. Mein Mann kam natürlich zu dem Termin mit. Nach einer gefühlt ewigen Wartezeit wurden wir endlich ins Untersuchungszimmer gerufen. Ohne langes Gerede durfte ich mich gleich freimachen und auf den Stuhl klettern, mein Mann stand direkt neben mir und hielt meine Hand.
Und dann sahen wir eine Fruchthülle und ein klitzekleines weißes Etwas darin...und das Wichtigste: ein winziges bubberndes Herzchen. Ich schluchzte in die Hand meines Mannes, der meine Wange streichelte. Ich schluchzte und konnte vor Tränen und Gewackel kaum noch was auf dem Bildschirm erkennen. Das ärgert mich, denn ich wollte doch eigentlich alles ganz genau sehen! Die Ärztin kontrollierte alles und schaute auch, ob sich vielleicht noch ein zweiter Winzling eingenistet hat. Doch sie fand keine weitere Fruchthülle. Und dann die erlösenden Worte "es sieht alles gut aus, es ist genau zeitgemäß"! Uns fielen ganze Felsbrocken vom Herzen.

Nun war ich also schwanger...von nun an versuchte ich auf alles mögliche zu achten. Ich wollte dieses winzige Leben, was komplett von mir abhängig ist, in keinem Fall irgendwie gefährden. Ich fuhr nur noch im Schneckentempo mit dem Fahrrad, hob bei jedem noch so kleinen Huckel den Hintern leicht an, studierte Inhaltsangaben auf Lebensmitteln, usw. usf..
Ständig drehten sich meine Gedanken um das kleine lebende Etwas in meiner Gebärmutter...geht es ihm gut, lebt es überhaupt noch, wächst es?
Und dann kamen die ersten Anzeichen....Übelkeit, Müdigkeit. Oh Gott, was war ich müde...mittags im Büro, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu gähnen und hatte das Gefühl ich würde jeden Augenblick mit der Stirn auf der Tastatur aufschlagen. Abends war ich eigentlich zu nichts mehr zu gebrauchen, ich lag lethargisch auf dem Sofa und wartete nur darauf, dass endlich zu-Bett-geh-Zeit war...wenigstens bis 20Uhr wollte ich durchhalten. Die Übelkeit...ich musste mich nicht übergeben, mir war nur ziemlich übel und ich hatte das Gefühl, alles was ich gegen die Übelkeit unternehmen konnte, war essen...so bald mein Blutzuckerspiegel minimal absackte, kam die Übelkeit. Was mir richtig geholfen hat, war Quark....süßer Quark, Kräuterquark....hmm, ich hätte mich in Quark legen können.

Weitere 2 Wochen später saßen wir bei meinem Frauenarzt in der Praxis und ich war wieder furchtbar aufgeregt. Ist es noch da? Geht es ihm gut? Ist es gewachsen? Ist alles zeitgemäß?
Und nach kurzen Vorgeplänkel durfte ich endlich auf den Stuhl und der Arzt machte Ultraschall. Mein Mann stand wieder neben mir und hielt meine Hand.
Und da war es: unser winziges Würmchen...man konnte schon winzige Arm- und Beinstummelchen erkennen und das kleine Herzchen bubberte kräftig vor sich hin.

So hangelten wir uns von einem Ultraschalltermin zum nächsten. Alle 2 Wochen durften wir unser kleines Wunder auf dem Bildschirm betrachten. Immer war es absolut zeitgemäß entwickelt und zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Mein Gott, sollten wir unserem Traum tatsächlich ein ganzes Stück näher gerückt sein? Es erschien mir alles so unwirklich.
Inzwischen kniffen meine Hosen vorn am Bauch...war der Bauch wirklich schon gewachsen oder bildete ich mir das nur ein? Ich hatte einfach das Bedrüfniss nach weicher, bequemer Kleidung.

In 3 Tagen dürfen wir wieder zum Ultraschall und unser Wunder sehen...der Bauch ist inzwischen nicht mehr mit "zu viel Süßkram über die Feiertage" zu verwechseln, es ist ein richtiger Babybauch und ich schiebe ihn voller Stolz vor mir her.

Ich hatte oft große Angst zwischendurch....vor allem möglichen, natürlich am meisten davor, dass unser Wunder nicht bei uns bleibt...auch jetzt ist die Angst noch oft da. Doch ich lasse sie mich nicht beherrschen...ich habe so ein großes Vertrauen in unser Wunder.Es hat den weg zu uns gefunden, es möchte bei uns sein.

Die Übelkeit ist inzwischen gänzlich verschwunden, die Müdigkeit ist bedeutend besser geworden...die Kurzatmigkeit und das schnelle Erschöpftsein ist geblieben. Ich fahre weiterhin Fahrrad im Schneckentempo, doch es tut mir gut, die gemächliche Bewegung, die frische Luft...herrlich!

Nun warte ich jeden Tag voller Spannung auf die ersten eindeutig zuordenbaren Bewegungen...
Ich bin so verliebt in unser Wunder...ich bin jetzt schon so neugierig darauf, wie es wohl aussehen mag...unser Wunder!