Mittwoch, 29. März 2017

Hart und oder aber fair?


Durch Zufall zappte ich nach einem langweiligen Krimi auf das Erste und sofort hatten Frank Plasberg und seine Gäste meine Aufmerksamkeit. Es ging um künstliche Befruchtung: gesetzliche Hintergründe, theologische Aspekte...Erfahrungsberichte. Sehr spannend, interessante Gäste und viele Erinnerungen wurde geweckt. Eine Filmemacherin berichtet von ihrem langen Weg zum Wunschkind, der sich mit 46 Jahren und mit Hilfe einer Eizellspende, endlich erfüllt hat. Auf Grund ihres Alters und weil sie und ihr Partnerschaft nicht verheiratet sind, erhielten sie keinerlei Unterstützung seitens Land und Krankenkasse. Ein langer Weg...eine Spirale aus der man nicht raus kommt, wie sie es beschreibt. Aufhören kam für sie, gegen den ehrlichen Rat ihres Arztes, nicht in Frage.
Hätte ich aufhören können? Wie hätten wir nach den 3 kassenunterstützen Versuchen und am Ende aller eingefrorenen Eizellen weiter gemacht, wenn es bis dahin nicht geklappt hätte? Wäre für uns ein Ausbruch aus der Spirale möglich gewesen? Hätten wir weitere Versuche aus eigener Tasche gezahlt?
Ich weiß es nicht...woher soll man auch wissen, wie man entschieden hätte. Man hangelt sich in dieser Zeit ja auch eher von Situation zu Situation, von anstehender Entscheidung zur nächsten nötigen Entscheidung.
Auf die Frage, wie sie diese Zeit durchgestanden hat, antwortet sie, dass sie das zurückblickend gar nicht genau sagen kann.
Ich habe mir auch schon oft die Frage gestellt, woher ich die Kraft für die zahlreichen Versuche und die wiederkehrenden Enttäuschungen genommen habe...trotzdem wieder nach vorn schauen zu können und weiter zu gehen. Und auch ich kann nur sagen...ich weiß es nicht. Man macht einfach immer weiter. Der große Wunsch nach einem Kind ist Antrieb und Kraftdepot. Die Spirale aus Spritzen, Medikamenten, Ultraschall, Punktion, Befruchtung, Transfer, Wartezeit und schließlich Tests hält einen fest umklammert und zeigt keinen Weg da raus. Würde man aufhören, wäre das Gleichbedeutend die Aufgabe des Wunsches. So lange man aktiv ist, etwas aktiv für die Erfüllung des Wunsches tut, ist man nicht untätig und hat immer noch eine Chance auf Erfüllung des Wunsches.
Der lange Weg zum Wunschkind ist ein Teil meines Lebens und hat mich auch zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Ich kann es nicht streichen, nicht leugnen, nicht vergessen und nicht schönen.
Für uns hat sich der lange Weg absolut gelohnt und ich bin jeden Tag dankbar für das große Glück, welches wir mit unserem Matzel erfahren dürfen. Es hat sich einfach sowas von gelohnt!

Eure

Montag, 20. März 2017

Mamalila - Erfahrungsbericht

Eine Tragejacke - ein Erfahrungsbericht

Schon vor der Geburt unseres Matzels war für mich klar, dass ich eine Tragemama sein möchte. Das Matzel ganz dicht an der Brust oder später auch auf dem Rücken tragen, das war für mich selbstverständlich. Tragen an sich bietet zahlreiche Vorteile, auf die an unzähligen Stellen schon ausführlich eingegangen wurde...und ich mir das somit hier erspare.
Ich liebe das Tragen und das Matzel hat sich immer gern tragen lassen. Am Anfang im Tuch vorn und später in einer Trage vorn am Bauch und auf dem Rücken.
Selbst jetzt würde ich sie gern immer mal wieder tragen, doch die erneute starke Wölbung in meiner Körpermitte lässt das leider nicht mehr zu.

Das Matzel ist im Juni geboren, somit stand die Frage einer Jacke lange nicht im Raum. Erst mit Beginn des Herbstes fing ich an mich mit Tragejacken zu beschäftigen. Ich habe mich mit Freundinnen unterhalten und im Internet belesen. Schnell war mir klar, dass es ein "Allrounder" sein sollte.
Eine reine Regenjacke kam für mich nicht in Frage, da sie nicht nur vor Nässe sondern auch vor Wind und vor Kälte bis zu einem gewissen Grad schützen sollte.

Dann hat mich erstmal der Preis erschrocken...für so eine Jacke kann man einiges an Kohle lassen. Doch als ich dann die Mamalila Softshelljacke das erste mal gesehen und probiert habe, war ich eigentlich schon überzeugt und der Preis schien mir absolut gerechtfertigt.

Warum will ich kurz erläutern:
1. Sie ist schick.
Auch für Mamas ist es ab und an wichtig nicht wie ein Lumpensack rumzulaufen. Die Mamalila Softshelljacke gibt es in tollen Farben, sie ist schmal geschnitten (trägt somit nicht auf, wie manch andere Tragenjacken, deren Umfang einfach nur vergrößert wurde) und hat viele kleine Details, die Freude machen.

2. Sie ist ein "Allrounder".
Im Prinzip ist die Softshelljacke für fast alle Wetter geeignet. Für Regen, Wind und auch bei kaltem Winterwetter hält sie noch gut warm...Fleecejacke drunter und schon ist man auch dafür gut gerüstet.

3. Sie ist vielseitig ohne Ende.
Selbst ohne Tragling trage ich die Jacke fast täglich, wenn das Wetter es verlangt. Durch den schmalen Schnitt ist sie auch ohne Trageeinsatz sehr schön anzusehen und durchaus tragbar.
Die Vielseitigkeit äußert sich weiterhin durch die 2 Einsätze und die 2 Tragemöglichkeiten.

2 Einsätze bedeutet, man bekommt zur Jacke einen Babyeinsatz und einen Schwangereneinsatz dazu. Somit ist die Jacke in fast allen Lebenslagen tragbar - schwanger, unschwanger, mit und ohne Tragling.

2 Tragemöglichkeiten bedeutet, der Babyeinsatz ist auf dem Bauch und auf dem Rücken einsetzbar. Man öffnet den Reißverschluss entweder am Bauch oder auf dem Rücken, zieht den Babyeinsatz ein und fertig. Somit kann man die Jacke wirklich lange tragen, auch wenn der Tragling schon an Größe und Gewicht zugelegt hat, so dass ein Tragen am Bauch nur noch schwer möglich ist.

Klar, es bedarf etwas an Übung und/oder Unterstützung für das Anziehen der Jacke mit dem Tragling auf dem Rücken, aber mit der Zeit bekommt man das gut hin.

4. Zahlreiche funktionelle und schicke Details.
Mamajacke:
Der zusätzliche Stehkragen hält am Hals gut warm. Die Kapuze ist verstellbar, so dass sie auch bei Regen am Kopf nicht verrutscht und gut trocken hält. Die Kaupze ist abnehmbar, was beim Tragen auf dem Rücken auch zu empfehlen ist, da der Tragling sonst immer die Kapuze im Gesicht hat. Am Ärmelsaum befindet sich ein zusätzliches Bündchen, welches zusätzlich gut vor Wind schützt. Die großen Taschen bieten Platz für allerhand Kleinkram, den man als Mama immer griffbereit haben muss. Sie sind auch mit Reißverschlüssen verschließbar...da kann somit nichts verloren gehen. Der Reißverschluß am Rücken ist gut abgedeckt, so dass es auch dort nicht reinregnen kann.
Ein Kordelzug am Saum verhindert Zugluft von unten.
Am Ärmelsaum befindet sich ein aufgesticktes Mamalila-Logo, sehr dezent und schick.

Babyeinsatz:
Der Babayeinsatz verfügt ebenfalls über einen Stehkragen und eine Kapuze. Der Stehkragen hat einen Kordelzug, so dass man um den Kopf des Traglings alles gut zuziehen kann, damit es nirgends rein zieht. Die Kapuze kann in der Größe verstellt werden. Somit ist sie auch schon von kleinen Traglingen gut tragbar.
Die Jacke lässt sich auch mit Tragling gut anziehen, da der Babyeinsatz komplett geöffnet werden kann.

Schwangereneinsatz:
Der Schwangereneinsatz kann vorn in den Reißverschluß eingezogen werden und erweitert somit die Jacke im nötigen Bereich. Das schöne an dem Einsatz ist, dass auch hier auf schmalen sportlichen Schnitt geachtet wurde. Es ist sozusagen nicht nur ein großer breiter Streifen, sondern der Streifen ist nur dort breiter, wo in der Schwangerschaft Bedarf besteht...in der Körpermitte. Der Halsausschnitt bleibt schmal und somit ist man weiterhin gut vor Wind und Regen geschützt.


Matzel mit 11 Monaten auf dem Rücken
Hier ist das Matzel gerade mal 4 Monate

Fazit:
Für mich ist die Jacke ein absoluter Zugewinn und ich möchte sie nicht mehr missen. In der Übergangszeit gehört sie fest zu meiner Alltagskleidung und ich fühle mich damit immer gut angezogen. Der Preis ist meiner Meinung nach absolut in Ordnung, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist absolut stimmig.
Meine Empfehlung habt ihr also!

Vielen Dank an Maria für die Idee zu diesem Beitrag.

Eure

Mittwoch, 1. März 2017

Ordnung ist das halbe Leben!

Schon als das Matzel anfing feste Nahrung zu sich zu nehmen, dachte ich mir, dass etwas nicht stimmt.
Während unserer Elternzeitreise hat sie zunehmend bei uns mitgegessen, am liebsten natürlich Nudeln aber auch sehr gern Reis und alles mögliche an Gemüse und Obst, was der Essenstisch halt so zu bieten hatte.
Wenn so ein kleines Würmchen anfängt mit den Händen Essen in die Essluke zu stopfen, geht das natürlich nicht ohne das ein oder andere Kleckern. Das ist ja auch absolut kein Problem, erst recht nicht, wenn man draußen sitzt.

Doch hatte eine Flugnudel erst einmal die unendlichen Weiten des Fußboden erreicht, war das Unglück komplett. Wild gestikulierend und jammernd machte das Matzel auf die am Boden liegende Leckerei aufmerksam. Da sich über die Dauer des Essens mit Sicherheit noch die ein oder andere Flugnudel dazu gesellen würde, winkten wir ab und erklärten dem Matzel, dass das überhaupt nichts mache und wir einfach am Ende des Essens alle Flugnudeln wieder einsammeln würden.
Doch so einfach wir Erwachsenen uns das auch denken....nö nö...so einfach ist es nicht. Keine weitere Nudel fand den Weg in den Matzelmund, selbst mit gutem Zureden oder füttern war da nichts zu machen. Der Blick des Matzels hing an der auf dem Boden liegenden Nudel und der große Zeigefinger zeigte immer wieder in die Blickrichtung, "da da da" tat sie außerdem lautstark kund.
Es war nichts zu machen, zuerst musste die Nudel aufgehoben werden, bevor das Matzel in Ruhe weiter essen konnte.

Was will ich eigentlich damit sagen? Nun ja, ich bin fasziniert von dem Ordnungssinn unserer Tochter. Ihr fallen Dinge auf, die anders sind als sie gehören und sie kann nicht anders, als es in Ordnung zu bringen.

Neulich im Supermarkt:
Im Gang vor dem Regal steht eine Kiste mit Flaschen Rapsöl. Die Flaschen stehen fein in Reih und Glied in der Kiste...bis auf Eine. Die ist umgekippt. Das Matzel entdeckt die umgekippte Flaschen, zeigt darauf, ein entsetztes, mitleidiges "ooohhhh" kommt aus ihrem Mund und schon hockt sie sich hin, hängt sich in die Kiste und angelt nach der Flasche um sie zu den anderen wieder in die Reihe zu stellen. Hochzufrieden kann sie nun an der Kiste vorbei gehen.

Solche Momente gibt es sehr oft in unserem Alltag und jedes Mal wundere und freue ich mich über dieses wunderbare Geschöpf, dem es wichtig ist, kleine Dinge in Ordnung zu bringen. Für uns kleine Dinge, die in ihrer noch so kleinen Welt sicherlich viel mehr Bedeutung haben, als in unserer. Wir würden mit Sicherheit einfach achtlos an der umgekippten Flasche vorbei gehen. Es wird sich ja schließlich schon ein anderer drum kümmern.

Ich hoffe und wünsche mir für das Matzel, dass sie diesen Blick für die "kleinen" Dinge im Leben, die man einfach und schnell in Ordnung bringen kann, nicht verliert.

Eure