Montag, 29. Januar 2018

#26 Wasser: von oben, von unten, von der Seite...Mala Paklenica

Bevor wir demnächst schon wieder auf große Reise gehen, sollte ich vielleicht erstmal den Bericht über unsere erste Elternzeit beenden...

19.05.2016
Das Matzel scheint heute erhöhtes Schlafbedürfnis zu haben...gegen 9 Uhr fangen wir mit dem Frühstück an, während das Matzel noch tief und fest schlummert. Als wir dann anfangen die Sachen für die heute geplante Wanderung zu packen, wird sie endlich wach.
Der Himmel ist heute bewölkt, doch es ist trocken (noch) und warm.
Endlich radeln wir los. Das Matzel schon in der Kraxe, radeln wir zum Eingang 2 des Nationalparks Paklenica.


Dort stellen wir die Räder ab und kaufen uns ein Ticket. Schon wandern wir auf einem gemütlichen Wanderweg los.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Paklenica "kleine Hölle" bedeutet...
Außerdem gibt es die Mala Paklenica (die "kleine kleine Hölle") und die Velika Paklenica (die "große kleine Hölle") gibt. Das "groß" und "klein" bezieht sich dabei auf die Enge der jeweiligen Schlucht. Beschreibend kann man sagen, es handelt sich um zwei Schluchten, die weit ins Gebirge hinein reichen...durch diese Schluchten läuft alles Wasser ins Tal und ins Meer hinab. Deshalb ist es auch nur im Sommer möglich die Schlucht Mala Paklenica zu bewandern. Der Wanderweg führt im Prinzip durch das Flussbett.
Das nur am Rande...

Wir gehen also weiter auf dem gut markierten Wanderweg, mal im Flussbett, mal direkt daneben. In Sichtweite passieren wir immer wieder riesige Höhlen. Eine schauen wir uns mal genauer an.


Die Schlucht wird immer enger und die links und rechts aufragenden Bergwände immer höher. Der Weg geht nun nur noch durch das Flussbett. Der Himmel zieht nun leider immer mehr zu. Bei einem Regenschauer stellen wir uns unter einen Felsvorhang unter.


Das Flussbett hat teilweise ziemlich tiefe "Badewannen", die mit kristallklarem Wasser gefüllt sind. Im Hochsommer sicher ein absoluter Badegnuss. Wobei man dann sicher nicht so allein, wie wir jetzt, auf dem Weg sein wird...








Durch den Regenguss ist nun auch das Laub der tiefhängenden Bäume und Büsche nass, so dass wir bei jeder Berührung von Laub nun auch von den Seiten nass werden.


Meine Stimmung sinkt zunehmend...das Wetter wird immer feuchter, der Weg auch. Durch die Regengüsse fließt immer mehr Wasser die Berge hinab in die Schlucht und das Wasser im Flussbett steigt an. Wir waten knöcheltief durch Wasser. Es ist rutschig, mal tief, mal flach, mal breit und langsam fließend, mal eng und schnell fließend. Wir hüpfen oder klettern von Stein zu Stein und versuchen einigermaßen trocken zu bleiben.


Das Matzel sitzt in ihrer Kraxe und ist total still. Sie beobachtet mit großer Aufmerksamkeit die Umgebung und unsere Wanderung, das Wasser, das nasse Laub. Sie ist der Hammer...ich bin so langsam mit den Nerven am Ende, da das Wasser immer mehr wird und kein Ende des Weges in Sicht...wenn sie nun auch noch weinen würde...ich würde mich heulend daneben stellen.

Die Anspannung steigt und eigentlich wünschen wir uns nur noch, das Tal zu verlassen.
Endlich führt der Weg rechts aus dem Fluss den Berg hinauf in eine Scharte. Wir laufen eine Weile bergan durch die Scharte auf einem gut begehbaren Weg. Endlich erreichen wir einen Wegweiser mit Hinweisen auf die weitere Wegstreckendauer.
Jetzt erst gönnen wir uns eine Pause...ein Müsliriegel für uns und Mittagsbrei für das Matzel...es ist 15.30 Uhr.


Das Matzel ist arg kalt, wir rubbeln sie warm, ziehen nasse Sachen aus und huscheln sie in die Daunenweste vom Matzel-Papa. Ich hab so ein schlechtes Gewissen, sie ist so kalt...hoffentlich wird sie nicht krank. Was für eine Tour, eine Tor-Tour.

Jetzt geht es gemütlich bergab, bei leichten Schauern. Das Matzel ist gut drauf, plappert fröhlich mit dem Matzel-Papa...die haben Spaß, die zwei!
Wir haben einen tollen Blick aufs Meer und sehen auf der Landzunge vor uns ein Gewitter aufziehen. Mir stellt es erneut die Nackenhaare auf. Es zieht langsam aber sicher zu uns herüber, kriecht die Berge hinauf. Zum Glück kommen wir gut voran und erreichen bei leichtem Nieselregen 18.00 Uhr die Fahrräder.

Ich bin einfach nur froh, vom Berg runter und aus der Schlucht raus zu sein. So beeindruckend die Schlucht auch war, so furchteinflößend empfand ich doch auch das immer mehr werdende Wasser.

Wieder auf dem Campingplatz wird heiß geduscht und das Matzel heiß gebadet. Dann gibt es riesen Portionen Nudeln für alle und schon fallen wir
erschöpft ins Bett!
Gute Nacht!

Eure